Kategorie: Archiv
wohnen 1/2019
Verbandstag: Bayern braucht mehr bezahlbare Wohnungen
Reit im Winkl (13.10.2020) – Beim digitalen Verbandstag des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen am 13.10.2020 stand vor allem das Thema Wohnungsbau auf der Agenda. Wohnungsmangel lässt sich nur durch Neubau beheben, diese Position bekräftigten die Vertreter der 487 Verbandsmitglieder. Die Unternehmen haben in 2019 über 4.400 neue preisgünstige Wohnungen gebaut und dafür 1,3. Mrd. Euro investiert. Der Verband fordert bessere Rahmenbedingungen für die Branche: Mehr Fördermittel für Sozialwohnungen, die Aktivierung von preisgünstigem Bauland und staatliche Zuschüsse für Klimaschutz-Investitionen.
„Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist und bleibt eines der wichtigsten Themen in Bayern – gerade auch in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Ein sicheres Zuhause habe in den letzten Wochen einen noch höheren Stellenwert bekommen. Deshalb sei es umso wichtiger, dass der Bund seine Wohnraumfördermittel wieder aufstockt. Diese waren für 2020 um 500 Mio. Euro auf 1,0 Mrd. Euro gekürzt worden. Der Verband spricht sich für eine Erhöhung der Bundesmittel auf mindestens 2,5 Milliarden Euro jährlich aus. „Und auch der Freistaat hat bei den Landesmittel für die Wohnraumförderung noch Potential nach oben“, merkt Maier an.
Günstiges Bauland ist der Schlüssel
Der Zugang zu preisgünstigem Bauland ist eine der größten Herausforderung für die Verbandsmitglieder. Schließlich sollen die Mieten der neuen Wohnungen bezahlbar sein. Im Preiswettbewerb um Grundstücke hat die Wohnungswirtschaft auf dem freien Markt keine Chance. „Das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz muss endlich kommen“, sagt der Verbandschef.
Die Wohnungswirtschaft bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz. „Die Investitionen für CO2-Neutralität werden aber Geld kosten. Wenn sich daraus Mieten ergeben, die sich die Menschen mit niedrigen Einkommen nicht leisten können, wird das zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen“, betont der Verbandschef. Deshalb müssten Bund und Freistaat diese Investitionen mit Zuschüssen unterstützen.
Wohnungswirtschaft – Partner der Kommunen
Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen waren in allen Krisenzeiten wichtige Partner der Kommunen und haben für Entspannung am Wohnungsmarkt gesorgt. Trotz den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie läuft der Betrieb an den Baustellen, berichtet Maier und die Verbandsmitglieder sind bisher kaum durch Mietausfälle betroffen.
Wohnungswirtschaft in der Corona-Krise: Branche meistert bislang die Herausforderungen
München (30.07.2020) – Die bayerischen Wohnungsunternehmen haben in relativ kurzer Zeit den Weg in eine „neue Normalität“ unter Pandemiebedingungen gefunden. Dies bestätigt die mittlerweile dritte Befragung des VdW Bayern zu den Risiken und Folgen der Corona-Pandemie unter den 487 Mitgliedsunternehmen im Juli.
„Die bayerische Wohnungswirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten sehr anpassungsfähig gezeigt und gut auf die zahlreichen Herausforderungen im Zuge der anhaltenden Corona-Pandemie eingestellt“, resümiert VdW Bayern-Verbandsdirektor Hans Maier die Ergebnisse. Während viele Wohnungsunternehmen in den vorangegangenen Umfragen im April und Mai noch von teils massiven Einschränkungen in den Bereichen Vermietung und Instandhaltung berichteten, so hat sich die Lage mittlerweile vielerorts etwas entspannt. Im wichtigen Arbeitsbereich Wohnungsvermietung sprachen im Juli nur noch 6,5 Prozent der befragten Unternehmen von großen Behinderungen für die tägliche Arbeit – im Mai waren es noch 23 Prozent. Auf Kurzarbeit müssen die Wohnungsunternehmen daher aktuell nicht zurückgreifen. 99 Prozent machen von diesem Instrument derzeit keinen Gebrauch.
Zwei Drittel der Geschäftsstellen sind unter Auflagen wieder für Mieter und Mietinteressenten geöffnet. Damit werde die bayerische Wohnungswirtschaft ihrer Verantwortung in schwierigen Zeiten gerecht, so VdW-Chef Maier: „Die Unternehmen berichten, dass die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ungebrochen fortbesteht – die Menschen sind gerade jetzt auf ein sicheres Zuhause angewiesen.“
Stundungsvereinbarungen über rund 2 Millionen Euro
Dies steht auch beim Abschluss von Stundungsvereinbarungen während kurzfristiger finanzieller Engpässe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im Vordergrund. 38 Prozent der befragten Unternehmen haben mit ihren Wohnungsmietern solche Vereinbarungen abgeschlossen. Auch hier gibt es jedoch verhalten positive Neuigkeiten: Die Anzahl der vereinbarten Stundungen stagniert im niedrigen vierstelligen Bereich, die Summe der insgesamt gestundeten Beträge steigt nur langsam an. Bei den Gewerbemietern haben sich die gestundeten Beträge im Vergleich zum Mai sogar leicht reduziert. Insgesamt bestehen nach Angaben der Unternehmen im Wohn- und Gewerbebereich aktuell Stundungsvereinbarungen über eine Summe von knapp 2,0 Millionen Euro.
Auch die Arbeit auf Bayerns Baustellen läuft aus Sicht der Branche in Anbetracht der Umstände vergleichsweise gut weiter. Zwar berichten 47 Prozent der Wohnungsunternehmen, dass es seit April zu Verzögerungen bei Bau und Modernisierungsvorhaben kam. Der Zeitverlust von derzeit im Schnitt 1,5 Monate fällt jedoch vergleichsweise moderat aus.
Sorgen bereitet der bayerische Wohnungswirtschaft eine mögliche zweite Corona-Welle mit erneuten Einschränkungen für die Mobilität von Handwerkern und einem weiteren Einbruch der wirtschaftlichen Lage. „Die Unternehmen bereiten sich darauf vor, auch in einer solchen Situation handlungsfähig zu bleiben“, unterstreicht Verbandschef Maier. Eine deutliche Mehrheit der Wohnungsunternehmen gab an, aktiv Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine neue Ausbreitung der Pandemie zu ergreifen. Neben verstärkten Investitionen in die Digitalisierung zählen hierzu auch Anpassungen der Organisationsstruktur.
Umfrage
An der Umfrage haben sich 212 Wohnungsunternehmen mit einem Bestand von 306.691 Wohnungen beteiligt. Darunter Wohnungsgenossenschaften (138), kommunale Wohnungsunternehmen (34) und sonstige Unternehmen (7). 118 der Unternehmen vermieten Gewerbeimmobilien, insgesamt 6.21 Objekte. Bei den befragten Unternehmen sind alle Regierungsbezirke sowie Groß-, Mittel- und Kleinstädte vertreten.
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Statement: Wohnungswirtschaft Bayern begrüßt Ablehnung des Volksbegehrens #6 Jahre Mietenstopp
München (16.07.2020) – Die bayerische Wohnungswirtschaft zeigt sich erleichtert über die Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, das Volksbegehren #6Jahre Mietenstopp für unzulässig zu erklären. „Der Einsatz für preisgünstiges Wohnen ist wichtig und legitim“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Die Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen hätten dasselbe Ziel: Mehr bezahlbare Mietwohnungen für Bayern. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Anreize und kein Bestrafungssystem“, erklärt der Verbandschef. Alles, was den Mietpreis dämpft, werde zu weniger Wohnungsbau führen. Die Folge: Wohnungssuchende hätten es auf dem Wohnungsmarkt künftig noch schwerer und der Druck auf die Kommunen würde weiter steigen.
Die Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern haben ihre Neubau-Investitionen in den letzten fünf Jahren ständig erhöht. Im Jahr 2019 investierten sie 1,3 Mrd. Euro in den Bau von 4.400 Wohnungen. Und trotz der Corona-Pandemie wird auch in diesem Jahr viel gebaut. „Für unsere sozial orientierten Verbandsmitglieder mit einer Durchschnittsmiete von 6,29 Euro pro Quadratmeter muss die Einnahmenseite dauerhaft kalkulierbar sein, wenn sie weiterhin im Neubau aktiv sein wollen“, bekräftigt Maier.
Rekordinvestitionen und Durchschnittsmiete von 6,29 Euro
Die 483 Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen haben 2019 ihre Neubauinvestitionen deutlich erhöht und 4.429 Wohnungen gebaut. Damit liegt ihr Wohnungsbestand im Freistaat bei rund 541.000 Wohnungen. Die Durchschnittsmiete beträgt laut Angaben des Verbandes 6,29 Euro pro Quadratmeter. „Die bayerische Wohnungswirtschaft steht für bezahlbaren Wohnraum und ist ein verlässlicher Partner der Kommunen“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier.
Gesamtinvestitionen von knapp 2,2 Milliarden Euro (+10%), davon 1,3 Mrd. Euro für neue Wohnungen – Verbandsdirektor Maier ist stolz auf die Neubauleistungen der Verbandsmitglieder. „Seit 1996 haben unsere Mitglieder nicht mehr so viele Wohnungen gebaut, wie im letzten Jahr“, rechnet er vor. Der Auslöser für den Boom seien die ehrgeizigen Bauprogramme vieler Kommunen. Von den 4.429 neuen Wohnungen sind 3.015 öffentlich gefördert. Damit liegt der Bestand an Sozialwohnungen der Verbandsmitglieder bei 107.572 (+2%). Zum zweiten Mal in Folge konnte ein positiver Saldo bei den Wohnungen in Sozialbindungen verzeichnet werden.
Die Investitionen in die Modernisierung des Bestandes legten um 22 Prozent auf 333 Mio. Euro zu. Dabei handelt es sich vor allem um energetische Gebäudesanierung.
Die Bewohner der 541.000 Wohnungen bezahlen eine Durchschnittsmiete von 6,29 Euro pro Quadratmeter. Auch in der Landeshauptstadt München liegt der Quadratmeterpreis mit 7,51 Euro rund 50% unter den marktüblichen Mieten. Bei Neuvermietungen wurden 2019 drei Viertel aller Mietwohnungen in der Landeshauptstadt für unter 9,00 Euro pro Quadratmeter angeboten.
Corona-Pandemie: Wohnungswirtschaft bisher kaum betroffen
Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist die bayerische Wohnungswirtschaft bisher nur geringfügig betroffen. Nach aktuellem Stand gab es bei 1.084 Mietverhältnissen Stundungen mit einem Volumen von rund 800.000 Euro. Fast jedes zweite Unternehmen meldete zudem leichte Verzögerungen auf den Baustellen. „Eine Mehrheit unserer Mitglieder sieht die Unternehmensentwicklung in den kommenden Monaten derzeit nur geringfügig beeinträchtigt und blickt verhalten positiv in die Zukunft“, berichtet der Verbandsdirektor.

Klimaneutralität ist nur mit staatlicher Förderung erreichbar
Angesichts der großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen bezahlbares Wohnen und Klimaschutz ist Maier froh, dass die Wohnungswirtschaft gut aufgestellt ist. Schließlich spiele der Wohnungsbestand bei den Klimazielen der Bundesregierung eine wichtige Rolle. Der CO2-Ausstoß im Gebäudebereich soll bis 2050 gegenüber dem Jahr 1990 um 95 Prozent gesenkt werden. „Trotz der hohen Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, die seit 1990 im Gebäudebereich bereits rund 100 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent eingespart haben und einer Sanierungsquote von zwei Dritteln des Wohnungsbestandes wird die Branche die ambitionierten staatlichen Ziele nur mit massiver Förderung erreichen“, stellt der Verbandsdirektor klar. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft sind aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen wirtschaftlichen Rezession öffentliche Förderprogramme im Gebäudebereich dringend nötig.
Wohnungsbau fördern – Investitionskraft erhalten
Die Wohnungswirtschaft wird in den nächsten Jahren weiter verstärkt in Neubau und Klimaschutzmaßnahmen investieren, davon ist der Verbandschef überzeugt. Es gelte, die Innovations- und Investitionskraft der Unternehmen zu erhalten. „Durch einen Mietendeckel oder gar die Enteignung von Wohnungsunternehmen entsteht keine einzige neue Wohnung“, gibt Maier zu bedenken: „Unsere Mitgliedsunternehmen müssen handlungsfähig bleiben.“

Zahl der Verbandsmitglieder auf Allzeithoch
Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen hat seit 2015 44 neue Mitgliedsunternehmen hinzugewonnen. Die meisten Neugründungen sind kommunale Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften. „An dieser Entwicklung lässt sich das große Bedürfnis nach bezahlbaren Wohnungen im Freistaat gut festmachen“, findet Maier. Die Kommunen und engagierte Bürger würden neue Unternehmen gründen, um schnell die nötigen Wohnungen zu bauen.
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Boom bei den Wohnungsgenossenschaften in Bayern
Internationaler Tag der Genossenschaften am 4. Juli
München (03.07.2020) – Seit mehr als 150 Jahren stehen die bayerischen Wohnungsgenossenschaften für sicheres, gutes und bezahlbares Wohnen im Freistaat. Dass diese Rechtsform nach wie vor attraktiv ist, merkt der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen an den zunehmenden Gründungsanfragen. „Wohnungsgenossenschaften wurden historisch meistens in Krisenzeiten am Wohnungsmarkt gegründet. Seit fünf Jahren beobachten wir wieder einen Gründungsboom, der nach wie vor anhält“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier anlässlich des Internationalen Tags der Genossenschaften, der am 4. Juli gefeiert wird.
Seit dem Jahr 2015 wurden 29 Genossenschaften Mitglied beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen. Jüngstes Mitglied ist die Genossenschaft Stadtimpuls eG, die am 30.06.2020 in den Verband aufgenommen wurde. „Auch in diesem Jahr haben wir trotz der Corona-Krise zahlreiche Anfragen von Gründungs-Initiativen“, berichtet Maier. Der VdW Bayern unterstützt und berät die jungen Genossenschaften und fördert die Genossenschaftsinitiativen.
Der Auslöser für die vielen Neugründungen ist nach Angaben des VdW Bayern der Mangel an bezahlbaren Wohnungen. „Engagierte Bürger möchten das Ruder selbst in die Hand nehmen und Wohnraum schaffen“, erklärt der Verbandsdirektor. Das Ziel der neugegründeten Wohnungsgenossenschaften ist schnell bezahlbare Wohnungen zu errichten und ihren Mitgliedern ein „Zuhause“ zu bieten. Dabei seien die größten Hürden der Zugang zu Bauland, die hohen Baukosten und die oft langwierigen Genehmigungsverfahren.
Bezahlbares Bauland als größte Hürde
Der Zugang zu bezahlbarem Bauland ist nach Angaben des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen die größte Hürde für die jungen Genossenschaften. „Wenn sie auf dem freien Markt um Grundstücke konkurrieren müssen sind junge Genossenschaften fast chancenlos. Die Preise sind einfach zu hoch“, erläutert der Verbandsdirektor. Vorbildlich seien Städte wie München. Die Landeshauptstadt fördert seit vielen Jahren das Modell Genossenschaften. Etwa durch eine Grundstücksvergabe nach dem besten Konzept und Kontingenten für Genossenschaften auf städtischen Bauflächen.
Internationaler Tag der Genossenschaften
Der Internationale Genossenschaftstag wird seit 1923 jedes Jahr am ersten Samstag im Juli gefeiert. Er soll das Bewusstsein für Genossenschaften schärfen und Ideale der Genossenschaftsbewegung feiern und fördern.
VdW Bayern verlängert mit Hans Maier und beruft Andreas Pritschet zum weiteren Verbandsdirektor
Der Verbandsrat des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen e.V. hat Andreas Pritschet (40) ab 1. Juli 2020 zum Verbandsdirektor (Verbandsvorstand nach § 26 BGB) bestellt. Gleichzeitig wurde die Bestellung von Hans Maier als Verbandsdirektor um weitere fünf Jahre verlängert.
Damit hat der VdW Bayern wieder eine Doppelspitze mit Hans Maier als Verbandsdirektor für das Ressort Interessenvertretung, Dienstleistungen und Verbandsorganisation und Andreas Pritschet als Verbandsdirektor für das Ressort Wirtschaftsprüfung und Prüfungsnahe Beratung.
Gleichzeitig übernimmt Andreas Pritschet ab 1. Juli 2020 den Vorstandsvorsitz der Bavaria Treu AG. Das Ressort Rechtsberatung und Bildung leitet weiterhin Dr. Stefan Roth als Besonderer Vertreter des VdW Bayern nach § 30 BGB.
Die Weiterentwicklung der Führungsstruktur des VdW Bayern sieht der Vorsitzende des Verbandsrats Alexander Förster als nächsten wichtigen Schritt in die Zukunft des Verbandes. Damit wird die Führung des Ressorts Wirtschaftsprüfung und Prüfungsnahe Beratung aufgewertet.
Andreas Pritschet ist seit 2008 beim VdW Bayern angestellt, seit dem 1. Januar 2018 ist er als Besonderer Vertreter nach § 30 BGB Mitglied der Geschäftsführung des VdW Bayern. Die Berufsexamina zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer legte er 2012 und 2013 ab.
Der Diplom-Kfm. Hans Maier (58) ist seit 2006 Verbandsdirektor und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VdW Bayern. Beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist er Mitglied des Vorstands.
Trotz Mietausfällen und verzögerten Bauprojekten: wachsende Zuversicht bei der Wohnungswirtschaft
München (21.05.2020) – Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die bayerische Wohnungswirtschaft sind weniger dramatisch als zunächst befürchtet. Eine Mehrheit der Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen sieht die Unternehmensentwicklung derzeit nur geringfügig eingeschränkt. Allerdings wurden bei 40 Prozent der Wohnungsunternehmen bereits Mietzahlungen gestundet. Besonders betroffen sind gewerbliche Mietobjekte. Das ergab eine Mitgliederbefragung des Verbandes.
Verbandsdirektor Hans Maier zeigt sich erleichtert: „Bisher ist die bayerische Wohnungswirtschaft mit einem blauen Auge davongekommen.“ In einer ersten Umfrage Anfang April hätten die Verbandsmitglieder die Situation deutlich negativer eingeschätzt. Stand heute sieht eine Mehrheit der Verbandsmitglieder die Unternehmensentwicklung in den kommenden Monaten nur geringfügig beeinträchtigt.
Stundungen bei 1.084 Mietverhältnissen
Am deutlichsten spüren die Wohnungsunternehmen die Corona-Pandemie beim Vermietungsgeschäft. 40 Prozent der Verbandsmitglieder haben auf Anfrage von Mietern bereits Mietzahlungen gestundet. Davon betroffen sind 1.084 Mietverhältnisse mit einem Volumen von rund 800.000 Euro. Dazu kommt das unangekündigte Ausbleiben von Mietzahlungen seit Beginn der Pandemie. Hiervon sind 2.445 Mietverhältnisse mit einem Volumen von 619.000 Euro betroffen. „Ein klarer Zusammenhang zwischen diesen ausgebliebenen Mieten und der Corona-Krise kann aufgrund der fehlenden Rückmeldungen aus den Mieterhaushalten nicht getroffen werden“, erläutert der Verbandsdirektor. Von den befragten Unternehmen erwarten 40 Prozent in den nächsten Monaten einen weiteren Anstieg der Mietausfälle.
Bei den Gewerbeimmobilien berichten 58 Unternehmen, 44% aller Gewerbevermieter unter den Verbandsmitgliedern, von Mietstundungen bei insgesamt 278 Mietverhältnissen. Insgesamt wurden Gewerbemietzahlungen mit einem Volumen von knapp einer Millionen Euro gestundet.
Leichte Verzögerungen auf den Baustellen
Bei fast jedem zweiten Unternehmen kommt es derzeit zu Verzögerungen bei Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen. Diese werden jedoch bisher als moderat eingeschätzt. Im Bereich der Instandhaltungen von Wohnungen herrscht allerdings Stillstand, handwerkliche Maßnahmen in bewohnten Einheiten werden nur noch im Notfall durchgeführt. „Alles in allem läuft die Arbeit auf Bayerns Baustellen in Anbetracht der derzeitigen Situation überraschend gut“, freut sich Maier.
Nachbarschaftliche Hilfe in schweren Zeiten
Die Situation in den Wohnquartieren wird von den Unternehmen als positiv empfunden. Mehr als ein Drittel der Befragten sagt, dass die Pandemie bislang zu mehr Nachbarschaftshilfe und Solidarität geführt hat.
Zur Umfrage
An der Umfrage haben sich zwischen 8. und 14. Mai 218 Wohnungsunternehmen mit einem Bestand von 337.643 Wohnungen beteiligt. Darunter Wohnungsgenossenschaften (144), kommunale Wohnungsunternehmen (40) und sonstige Unternehmen (8). 133 der Unternehmen vermieten Gewerbeimmobilien, insgesamt 5.715 Objekte. Bei den befragten Unternehmen sind alle Regierungsbezirke sowie Groß-, Mittel- und Kleinstädte vertreten. Eine erste Umfrage zu den Risiken und Folgen der Corona-Pandemie hat der VdW Bayern bereits im April durchgeführt.
Statement VdW Bayern zum Flächensparen: Freiwilligkeit statt verordneter Begrenzung
Expertenanhörung im Bayerischen Landtag „Bayerns Landschaft erhalten, nachhaltige Entwicklung aller Landesteile garantieren“
Verbandsdirektor Hans Maier
München (14.05.2020) – Die Wohnsituation in Bayern ist bedenklich. Die Wartelisten für bezahlbare Wohnungen in vielen bayerischen Städten sind lang. In der Landeshauptstadt München warten – Stand Ende Februar 2020 – 24.000 Haushalte auf eine geförderte Wohnung, in Nürnberg 8.288 und in Augsburg 2.100. Der Wunsch nach einem bezahlbaren Zuhause wird immer größer und eine Lösung dieses Mangelproblems ist immer schwieriger zu erfüllen. Ursache für den Wohnungsmangel ist das Bevölkerungswachstum in Bayern. Allein von 2012 bis 2017 sind mehr als 500.000 Menschen zugewandert.
Deshalb müssen sachgerechte Regelungen gefunden werden, damit das Flächensparen nicht zu Lasten des notwendigen Wohnungsneubaus führt.
Die bayerische Wohnungswirtschaft bekennt sich zum nachhaltigen Wohnungsbau. Sie kann dazu auch ihren Beitrag leisten, wenn dazu der erforderliche Rahmen geschaffen wird.
- Insbesondere müssen die vorhandenen Flächen durch dichtere Bebauung und mehr Geschossflächen besser ausgenutzt werden. Mehrgeschossiger Wohnungsbau ist zudem energieeffizienter und spart – zum Beispiel gegenüber Eigenheimen – mehr als die Hälfte der Fläche.
- Ein wichtiger Ansatz ist die Verbesserung der Innenentwicklung, beispielsweise durch eine Besteuerung brachliegender baureifer Grundstücke, um deren Hortung einzudämmen.
- Zudem bedarf es finanzieller Anreizsysteme, um das Bauen im Innenbereich attraktiver zu machen. Die Innenentwicklung müsste preisgünstiger sein als das Bauen im Neubaugebiet. Dies ist Anfang 2020 nicht der Fall. Das Bauen in Neubaugebieten ist deutlich kostengünstiger und erfordert damit deutlich weniger Fördermittel als der geförderte Wohnungsbau in innerstädtischen Verdichtungsräumen. Ein gutes Beispiel zur Förderung der Innenentwicklung ist das derzeit bestehende Kommunale Wohnbauförderprogramm, dass gerade die hohen Baukosten für Maßnahmen im Innenbereich deutlich nivelliert und damit zu erträglichen Wohnkosten führt.