Wohnbaugruppe Augsburg – Im Sheridanpark II entstehen 62 neue Wohnungen

Spatenstich für den „Sheridanpark II“: Die Wohnbaugruppe Augsburg  realisiert ein  Neubauprojekt mit 62 dauerhaft bezahlbaren Wohnungen in Pfersee.

Das neue Bauprojekt der Wohnbaugruppe Augsburg entsteht in direkter Nachbarschaft zur fast fertiggestellten Wohnanlage „Sheridanpark I“ und umfasst weitere 62 bezahlbare Wohneinheiten. Diese entstehen an der Ernst-Lossa-Straße auf einem der letzten freien Baufelder der ehemaligen Sheridan-Kaserne in Pfersee.

Dritter Spatenstich in 2021
Dem offiziellen Baustart wohnten, unter Einhaltung der geltenden Hygienerichtlinien, im kleinen Kreis unter anderem Eva Weber, Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnbaugruppe, und Sozialreferent Martin Schenkelberg bei. „Ich freue mich, diesen wichtigen Meilenstein heute gemeinsam mit unserem städtischen Wohnungsunternehmen zu feiern“, verkündete Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Mit diesem Spatenstich startet die Wohnbaugruppe Augsburg nach Reesepark II und Michaelipark ihr drittes neues Wohnbauprojekt in 2021. Es befinden sich damit aktuell 473 Wohneinheiten im Bau, die den Wohnungsmarkt in Augsburg in den kommenden Jahren nach und nach weiter entlasten werden.“

Zwei Jahre Bauzeit
Die 62 geförderten 1- bis 5-ZimmerWohnungen verteilen sich auf zwei Gebäude, die im nördlichen Teil des Sheridanparks angesiedelt sind. Alle Wohnungen werden barrierefrei, vier davon rollstuhlfahrergerecht errichtet. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist für das 4. Quartal 2023 geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf rund 21 Mio. Euro. Von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde ein Zuschuss in Höhe von 1,64 Mio. Euro genehmigt. „Der Sheridanpark II ist das dritte und letzte Wohnbauprojekt, welches wir dieses Jahr starten. Zusammen mit Sheridanpark I und dem Michaelipark erweitern wir unseren Bestand in Pfersee um 245 Wohneinheiten und kommen so unserem Ziel, 11.000 Wohneinheiten bis 2026, ein gutes Stück näher“, erklärt Dr. Mark Dominik Hoppe, Geschäftsführer der Wohnbaugruppe Augsburg.

Foto: Wohnbaugruppe Augsburg

Stadtbau Aschaffenburg: Vorzeigeprojekt für modernen geförderten Wohnraum

Die Liebig-Höfe in Aschaffenburg stehen: rund 150 Wohnungen für mehr Lebensqualität und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Ganz auf der Höhe der Zeit präsentieren sich die nun komplett bezugsfertigen Liebig-Höfe im Aschaffenburger Hefner-Alteneck-Viertel. Sie sind komfortabel, energiesparend, barrierefrei und sozial. So zeigen sie, wie zukunftsweisendes Wohnen aussehen kann.

147 Wohnungen in vier viergeschossigen Gebäuderiegeln wurden durch das Projekt Liebig-Höfe geschaffen. Sie werden einkommensabhängig öffentlich gefördert und reichen von der Zwei- bis Fünfraumwohnung in den ersten drei Wohngeschossen bis zur Penthousewohnung mit eigener Dachterrasse im Staffelgeschoss. Das Gesamtprojekt weist ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro aus und eine Bruttogeschossfläche von knapp 14.000 qm. Je zwei der vier monolithischen Gebäuderiegel stehen sich so gegenüber, dass sie eine Klammer bilden. Damit weisen sie auch gleich ein wesentliches Ziel des Projekts neben der Schaffung von gutem und erschwinglichem Wohnraum an sich aus: den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern.

Ein großer Baustein in einem noch größeren Gesamtbild
Maßgeblich unterstützt durch das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt” sowie das Programm „Experimentelles Wohnen“ haben die Stadt Aschaffenburg und die Stadtbau Aschaffenburg GmbH neben dem Errichten geförderter Wohnungen im Bezirk noch viele weitere bauliche Veränderungen vorgenommen, von der Wegeplanung über die Spielplatzgestaltung bis hin zum Kindergartenneubau in holzhybrider Bauweise. Barrierefreiheit und einladende Blickachsen standen hier bei der Gesamtplanung stets mit im Mittelpunkt. Dazu gibt es viel weiteres Engagement, dies zeigen etwa das Quartiersbüro und die Stadtteilzeitung „Der neue Blick” – beides sind ebenfalls Initiativen der Stadtbau Aschaffenburg GmbH.

Foto: Stadtbau Aschaffenburg

Premiere: GEWOFAG und Lidl bauen gemeinsam

Startschuss für eine mit Spannung erwartete Kooperation im Wohnungsbau

Der Lebensmitteleinzelhändler Lidl und die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOFAG werden gemeinsam ein Lidl-Grundstück an der Tübinger Straße in München entwickeln. Das bisher mit einer Lidl-Filiale bebaute Grundstück soll durch ein Gebäude ersetzt werden, das zusätzlich Platz für gut 100 bezahlbare Wohnungen bieten kann.

Die Zusammenarbeit ist gerade für innerstädtische hochverdichtete Standorte interessant. GEWOFAG-Geschäftsführer Klaus-Michael Dengler nennt die Gründe: „Die doppelte Nutzung bereits versiegelter Flächen ist effizient und ökologisch ein echter Gewinn. Mit unseren beiden Wohngebäuden über öffentlichen Parkplätzen rechts und links vom Dantebad konnten wir richtungsweisende Pilotprojekte umsetzen. Seitdem suchen wir das Gespräch mit geeigneten Partnern, um den Flächenverbrauch in der Stadt weiter zu reduzieren. Neben reinen Parkplatzflächen bieten insbesondere Einzelhandelsstandorte Potenzial für eine doppelte Nutzung. Durch das gemeinsame Projekt mit Lidl baut erstmalig eine städtische Wohnungsbaugesellschaft in München auf dem Grund-
stück eines Lebensmitteleinzelhändlers Wohnungen im Rahmen eines Kooperationsprojekts. Das freut uns sehr.“

Der geplante Neubau sieht die Einzelhandelsflächen im ersten Obergeschoss vor. Ab dem zweiten Obergeschoss schließen sich auf vier Etagen die Wohnflächen an, die Raum für über 100 Wohnungen bieten werden. Die insgesamt rund 160 Stellplätze für Einzelhandel und Wohnen werden in einer Tiefgarage und im Erdgeschoss geschaffen. Der Planungsbeginn ist für Mitte 2022, die Fertigstellung für Ende 2026 vorgesehen.

Mit der Zusammenarbeit baut die GEWOFAG erneut ihre Kooperationen für den Wohnungsbau aus. „Das ist in kurzer Zeit bereits unser viertes Gemeinschaftsprojekt,“ so Klaus-Michael Dengler. „Damit haben wir insgesamt rund 400 Wohnungen zusätzlich in Planung oder schon im Bau. Diese Partnerschaften sind ein zunehmend wichtiger Weg, um unseren Bestand an gefördertem und preisgedämpftem Wohnraum zu erweitern. Wir werden ihn konsequent beschreiten.“

Visualisierung: Rakete GmbH / Entwurf: ***+ Architekten

Joseph-Stiftung: Richtfest für nachhaltiges und ökologisches Wohnquartier mit bezahlbarem Wohnraum

Bezahlbarer Wohnraum mit hohen ökologischen Standards

Das kirchliche Wohnungsunternehmen aus Bamberg errichtet vor den Toren Erlangens 44 barrierefreie Mietwohnungen, von denen 30 vom Freistaat Bayern gefördert und auf der Grundlage der einkommensorientierten Förderung (EOF) vermietet werden sollen. Des Weiteren befindet sich eine ambulant betreute Wohngemeinschaft mit zwölf barrierefreien Wohneinheiten und ein Quartiertreff mit öffentlichem Platz in Bau. Die Fertigstellung der fünf Gebäudekörper ist für den Herbst 2022 geplant. Die Gesamtinvestitionssumme für das Projekt beläuft sich auf rund 15 Mio. Euro.

Hohe ökologische Standards
„Die Besonderheit bei der Bebauung der Oberen Büch liegt in der Kombination aus bezahlbarem Wohnraum und hohen ökologischen Ansprüchen in Bau und Gebäudebetrieb. In den Bereichen Energie, Naturschutz, Verkehr und soziale Fairness wurde das Projekt ganzheitlich und nachhaltig geplant. Dies so umzusetzen zu können, ist auch für uns alles andere als alltäglich und eine spannende Angelegenheit“, erklärt Andreas F. Heipp, Vorstand der Joseph-Stiftung. Eine Wärmeversorgung wird durch Geothermie (Erdwärme) in Kombination mit energieeffizienten Gebäudestandards ermöglicht. Eine regenerative Stromerzeugung mit Photovoltaikanlage und eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sind ebenfalls Teil des Konzeptes.

Bürgermeisterin und Gemeinderat stehen hinter dem Vorhaben
Über den Fortgang der Arbeiten freut sich neben Bürgermeisterin Astrid Kaiser auch der gesamte Gemeinderat. Dieser hatte in der Vergangenheit einstimmig beschlossen, das Quartier mit ambitionierten ökologischen und sozialen Standards umzusetzen. „Ich freue mich den Bürgerinnen und Bürgern im Jahr 2022 gemeinsam mit der Joseph-Stiftung Wohnraum mit sozialer Förderbindung anbieten zu können. Das Projekt hält 30 solcher Wohnungen bereit, für die es bereits einige Interessenten gibt.

Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt ein großer Gewinn für Buckenhof sein wird“, sagt Astrid Kaiser.

Foto: Joseph-Stiftung

Exkursion mit Studierenden der International Real Estate Business School Regensburg nach Bad Aibling und München

Einfaches Bauen und bezahlbares Wohnen im Fokus

Einfaches Bauen, ökologisch nachhaltiges Bauen, bezahlbares Bauen – wie das umgesetzt werden kann, haben Studierende der International Real Estate Business School IRE|BS Regensburg auf der Exkursion zu Vorzeigeprojekten der bayerischen Wohnungswirtschaft nach Bad Aibling und München vor Ort erfahren.

Der Tag startete in Bad Aibling mit einer Begehung des Geländes der B&O-Gruppe. Leiter für Forschung und Entwicklung und Geschäftsführer Fertigbau, Achim Mantel, führte die interessierten Studierenden zunächst durch die monomateriellen Forschungshäuser im südlichen Teil des B&O Parkgeländes. Die sogenannten Drillingshäuser des Architekturprofessors der TU München und Architekten Florian Nagler ähneln sich auf den ersten Blick, unterscheiden sich jedoch in ihrer Materialität und dem Fassadenbild. Die einzelnen Häuser aus Beton, Holz und Ziegelwerk sind das Ergebnis des Forschungsvorhabens „Einfach bauen“ einem Forschungsprojekt der TU München. Das Projekt hat das Ziel, die Komplexität im Bauwesen stark zu reduzieren.

Modellprojekt “Einfach Bauen” der TU München auf dem B&O-Parkgelände in Bad Aibling

Ökologische Mustersiedlung in Holz-Hybridbauweise der GEWOAG im Münchner Prinz Eugen Park

„Für den VdW Bayern als Veranstalter hat die Exkursion vor allem das Ziel, ein Netzwerk mit der IRE|BS aufzubauen“ sagt Verbandsdirektor Andreas Pritschet. Gemeinsam mit Dipl.-Ing. Robert Zengler von der GEWOFAG Holding GmbH begrüßte er die Studierenden am zweiten Exkursionsort, dem Prinz Eugen Park in München. Unter dem Leitthema „Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Wohnungsbau“ stellte Zengler ein GEWOFAG-Projekt, die ökologische Mustersiedlung in Holz-Hybridweise, vor. Die zwei gegenüberstehenden L-Winkel-Gebäude in Stahlbeton-Skelettbauweise und breiten Holztafelelementen aus Lärchenholz umfassen 181 Wohnen. Auch eine Kindertagesstätte ist im östlichen Gebäudeteil integriert.

Mit den Projekten der B&O Gruppe und der GEWOFAG Holding GmbH haben die Studierenden der IRE|BS einen umfassenden Einblick in das einfache, nachhaltige, bezahlbare aber auch soziale Wohnen erhalten. Ein kleiner, aber für die Menschen sehr wichtiger Baustein der Immobilienwirtschaft. Der VdW Bayern möchte den Austausch mit der RE|BS Regensburg weiter pflegen: „Natürlich wäre es für uns auch interessant, wenn diese engagierten, qualifizierten, jungen Leute auch in der Wohnungswirtschaft Fuß fassen“, so die Hoffnung von Andreas Pritschet.

IREBS-Exkursion: Verbandsdirektor Andreas Pritschet im Interview

Über die IREBS

Deutschlands älteste Wohnungsgenossenschaft wird 150 Jahre

Die Baugenossenschaft München von 1871 eG feiert ihr Jubiläum mit einem Neubauprojekt

Die Münchner Baugenossenschaft von 1871 eG ist ein Vorreiter im Freistaat Bayern. Sie wurde vor 150 Jahren am 28.10.1871 gegründet. Heute hat Deutschlands älteste bestehende eingetragene Genossenschaft 942 Wohnungen und 1.400 Mitglieder. Im Jubiläumsjahr werden zwei neue Häuser mit 95 Wohnungen gebaut. „Eine Konstante zieht sich durch unsere Geschichte“, sagt Vorstand Sandra Marko: „Gute, sichere und bezahlbare Wohnungen für die Genossenschaftsmitglieder.“ Die Durchschnittsmiete liegt aktuell bei rund 6,00 Euro pro Quadratmeter.

Der Münchner Wohnungsmarkt ist seit vielen Jahren als das teuerste Pflaster in Deutschland bekannt. So schlimm die Lage für viele Wohnungssuchende heute auch sein mag – die Situation ist kein Vergleich zum 19. Jahrhundert. Vor 150 Jahren war der Wohnungsmarkt vollkommen unreguliert, Wohnungen waren teuer, oft überbelegt und die hygienischen Bedingungen ließen zu wünschen übrig. Abhilfe versuchten Bürger nach englischem Vorbild zu schaffen. Sie sammelten Geld für den Bau von gesunden Wohnungen für die „kleinen Leute“. Ein Meilenstein in Deutschland war das erste Genossenschaftsgesetz von 1889, das eine begrenzte Haftungspflicht der Mitglieder vorsah und zu einer Gründungswelle von Genossenschaften führte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Baugenossenschaft München von 1871 bereits die ersten Grundstücke gekauft und 44 Wohnungen errichtet. Es folgte der Bau weiterer Wohnanlagen, die Fusion mit der Baugenossenschaft Selbsthilfe, Kriegszerstörungen und Wiederaufbau.

Verbandsdirektor Hans Maier überreicht das Jubiläumsschild der Wohnungswirtschaft an Vorstand Sandra Marko.
Foto: @VdWBayern / Andreas Heddergott

Erfolgsgeschichte Wohnungsgenossenschaft

„Die Rechtsform Wohnungsgenossenschaft ist eine absolute Erfolgsgeschichte“, sagt Hans Maier, Vorstand beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen. In dem Verband sind 490 sozial orientierte Wohnungsunternehmen organisiert – davon 350 Genossenschaften. „Gründungen gab es historisch immer, wenn es auf den lokalen Wohnungsmärkten besonders eng wurde“, berichtet Maier. Am Ende des 19. Jahrhunderts, nach den beiden Weltkriegen und auch in den letzten Jahren. Seit 2015 wurden 32 neue Genossenschaften in den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen aufgenommen. „Damit ist Bayern bundesweiter Spitzenreiter“, freut sich der Verbandsdirektor.

Wohnen in Gemeinschaft

Bei den Neugründungen steht oft ein partizipativer Ansatz im Vordergrund. Diesen Weg geht auch die Baugenossenschaft München von 1871 bei den neuen Häusern im Stadtviertel München-Blumenau. Geplant sind ein Gemeinschaftsraum, Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern, Lastenräder für die Bewohner und eine Fahrradwerkstatt. „Hier schließt sich der Kreis wieder. Wir wollen bewusst den Genossenschaftsgedanken aufleben lassen“, erklärt Vorstand Sandra Marko. Schließlich hätten sich die Mitglieder bei den ersten Bauprojekten der Genossenschaft auch stark engagiert.

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VdW Bayern Treuhand setzt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Energieausweise, CO2-Bilanzierung, Konzepte für E-Mobilität – all diese Leistungen bietet die VdW Bayern Treuhand ihren Kunden an. Da liegt es nahe, auch selbst mit gutem Vorbild voranzugehen. Deshalb bietet die Treuhand ihren Mitarbeitern und Kunden zwei Ladepunkte für Elektrofahrzeuge.

Die beiden Wallboxen wurden unter Federführung der hauseigenen bautechnischen Berater installiert. Sie haben ein volldynamisches Lade- und Lastenmanagement mit einer maximalen Ladeleistung von 22 kW je Wallbox. Die Anlage lässt sich auf bis zu sechs Ladepunkte erweitern. Für Schulungszwecke wurden die Komponenten im Hausanschluss- und Zählerraum mit durchsichtigen Abdeckungen installiert. Die Stromversorgung erfolgt mit Ökostrom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien.

„So ein Ladepunkt in der eigenen Tiefgarage ist für uns sehr praktisch“, sagt Geschäftsführer Dr. Fedor Zeyer. „Das ist ein toller Service für unsere Kunden und wir können den Geschäftsführern und Vorständen der Wohnungswirtschaft Bayern die Anlage gleich in der Praxis vorführen.“

Fotos: VdW Bayern Treuhand

CO2-Footprint: Neubauquartiere München

CO2-Footprint I: Neubauquartiere München

Die Münchner Genossenschaft Wogeno hat schon sehr früh damit begonnen, ihre Gebäude energetisch zu planen und auch Bestandsobjekte zu sanieren. In diesem Beitrag sollen vor allem Erfahrungen aus dem Quartierszusammenhang einfließen – konkret aus den Neubauquartieren Domagkpark und Prinz Eugen Park sowie dem Modellquartier Eggarten. In diesen Quartieren wurden und werden Neubauprojekte unter dem Gesichtspunkt des CO2-Footprints für das gesamte Quartier realisiert. Die unterschiedlichsten Stellschrauben werden im Folgenden vorgestellt.

Das Thema fügt sich auch gut in das Fachgutachten Klimaneutralität 2035 für die Landeshauptstadt München ein. Denn dort wird ausdrücklich auf die Gebäudestandards aber auch auf den Quartiersbezug und das Nutzerverhalten Bezug genommen. All das haben wir bei den Quartieren im Blick.

Dabei werden zunächst immer die Stellschrauben, die es bei der Quartiersentwicklung gibt, betrachtet:
– Bauen und Wohnen
– Energie
– Mobilität
– Freiflächen / Begrünung
– Infrastruktur Quartier
– Quartiersmanagement

Im konkreten Beispiel wird ein Zwei-Personen-Haushalt durch das Quartier begleitet. Dieser Musterhaushalt erzeugt im Jahr 2019 bundesweit im Schnitt 20 Tonnen CO2. Bei einer Betrachtung nach Sektoren teilt sich das ungefähr so auf: Mobilität 20%, Wärmeversorgung und Strom 22%, Ernährung 16% und der Komplex Bau, Industrie und Kleidung mit 42%.

Mobilität

Jetzt kommen die Stellschrauben bei der Quartiersentwicklung ins Spiel. Bei einer geplanten Reduzierung des Anteils der PKW-Fahrten von 40 auf 20 Prozent durch Maßnahmen wie eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und das Radwegenetz, Sharing-Angebote und Anreizsysteme zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Wenn dieser Modal-Split geschafft wird, wird der CO2-Ausstoß des Musterhaushalts um fast eine Tonne reduziert.

Quartier der kurzen Wege

An zweiter Stelle steht die Änderung der funktionsräumlichen Trennung – also die Aufteilung von Wohnquartier und Arbeitsort, Nahversorgung, Konsum, Kultur etc. auf verschiedene Orte. Durch Maßnahmen wie Nahversorgung für den täglichen Bedarf im Quartier, wohnungsnahe Arbeitsmöglichkeiten wie Co-Working-Spaces oder kulturelle, gastronomische und Freizeitangebote im Quartier kann das Mobilitätsaufkommen deutlich reduziert werden. In der CO2-Bilanz des Musterhaushalts schlägt sich das Quartier der kurzen Wege mit 0,5 Tonnen CO2 nieder.

Reduzierung des Stellplatzschlüssels

Bei einer Reduzierung des Stellplatzschlüssels von 1,0 auf 0,5 pro Wohneinheit, kann die Tiefgarage verkleinert werden, sie muss nicht mehr in die Freifläche rausgeschoben werden. Diese Verkleinerung erspart pro Stellplatz Stahl und Zement mit einem Volumen von 6 Tonnen CO2 oder auf 15 Jahre gerechnet jährlich 0,4 Tonnen. Wenn der Haushalt darüber hinaus noch auf den privaten PKW verzichtet – bereits die Produktion eines Autos verursacht 7 Tonnen CO2 – sind das nochmals rund 0,4 Tonnen CO2-Ersparnis jährlich auf 15 Jahre.

Wohnflächenverbrauch

Ein ganz wichtiger Punkt, der oft außer Acht gelassen wird, ist der Wohnflächenverbrauch. Dieses Thema wurde bei der Wogeno von Anfang an diskutiert. Es gab Begehrlichkeiten nach großen Wohnflächen, aber die Wogeno hat als ökologische Wohnungsgenossenschaft beschlossen, auf weniger individuelle Wohnfläche zu setzen. Denn grundsätzlich muss man für Deutschland leider feststellen, dass die Fortschritte bei der Reduktion von Primärenergie für die Wärme fast vollständig durch den steigenden Wohnflächenbedarf konterkariert wurden. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften und die Genossenschaften liegen beim Wohnflächenverbrauch mit 30 Quadratmeter pro Kopf weit unter dem Durchschnitt der Landeshauptstadt München (40 Quadratmeter pro Kopf), Bayern gesamt 49 Quadratmeter. Das wird durch optimierte Grundrisse, einer Steuerung der Erst- und Folgebelegung und durch Anreize zum Wohnungstausch erreicht. Diese Maßnahme spart ca. 1 Tonne CO2 bei den Baumaterialien ein, da pro Kopf weniger Wohnfläche hergestellt wird.

Foto: OH

Nachwachsende Rohstoffe

Durch Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz an Stelle anderer Baumaterialien und Einhaltung der Vorgaben von 150 kg pro Quadratmeter Wohnfläche können rund 9 Tonnen CO2 pro Wohneinheit eingespart werden. Für unseren mit 60 Quadratmeter Wohnfläche angesetzten Musterhaushalt beträgt die Einsparung auf 15 Jahre gerechnet deutlich über 1 Tonne CO2 jährlich.

Reduzierter Heizungsbedarf und PV-Strom

Ausgehend von der reduzierten Wohnfläche (30 Quadratmeter pro Person) gegenüber dem bundesweiten Durchschnitt von 47 Quadratmetern wird die beheizte Fläche um ca. 36% reduziert. Die CO2-Einsparung des Musterhaushalts beträgt 0,8 Tonnen.

Hier kann man dann noch nach der Art der Wärmeversorgung weiter differenzieren. Bei der Wärmeversorgung über Grundwasser entsteht keine fossile Primärenergie. Die CO2-Einsparung liegt bei ca. 1,5 Tonnen.

Wärmeversorgung aus Fernwärme in München mit einem hohen Geothermieanteil führt zu einer Ersparnis von 1,2 Tonnen pro Haushalt.

Über die Nutzung von Photovoltaikanlagen auf 70% der Dachflächen und Teilen der Fassaden verbunden mit Mieterstrommodellen lässt sich fast der ganze Bedarf decken. Einsparung: 1,1 Tonnen CO2 für den Musterhaushalt.

Jetzt kommen wir zu den Softskills, also dem Bewohnerverhalten und den Wirkungsmöglichkeiten des Quartiersmanagements.

Quartiersmanagement: Energieberatung

Mit der Energieberatung hat die Wogeno gute Erfahrungen gemacht. Dazu zählen Punkte wie z.B. Stromersparnis bei der Anschaffung von Haushaltsgeräten, allgemeine Stromspartipps, kostengünstiges Heizen, Warmwasserverbrauch etc. Durch das geänderte Nutzerverhalten können rund 15% Wärme- und Stromverbrauch eingespart werden.

Quartiersmanagement: Bürgerfonds Energiewende

In Neubauquartieren können sog. Bürgerfonds Energiewende eingeführt werden. Der Ansatz: Ein Teil des durch die Nichtanschaffung eines Autos gesparten Geldes wird für eine Beteiligung am Bürgerfonds Energiewende eingesetzt. Mit diesen Mitteln kann dann beispielsweise an anderer Stelle eine PV-Anlage angeschafft oder ein Windpark miterstellt werden. Mögliche Einsparung: etwa 2 Tonnen CO2 jährlich je beteiligtem Haushalt.

Nahrungsmittelangebote und Beratung im Quartier

Im Quartier kann der Vertrieb von regionalen und biologischen Angeboten gefördert werden, etwa durch Wochenmärkte mit Regionalprodukten. Im Prinz Eugen Park wird im Rahmen des Gesundheitsmanagements gemeinsam mit der Krankenkasse AOK eine Ernährungsberatung angeboten. So können im Ernährungssektor bis zu 20 Prozent CO2 eingespart werden. CO2-Ersparnis für den Musterhaushalt: 0,4 Tonnen.

Selbstversorgung Nahrungsmittel

Dachgärten, Beete in Freiflächen und Obstbäume können einen Beitrag zur Selbstversorgung im Quartier leisten. In unserem Beispiel wird die Selbstversorgung vorsichtig mit 2% angesetzt. CO2-Einsparung: 0,1 Tonnen.

Quartiersmanagement: Organisation Sharingkultur

Bereits heute funktioniert die Sharingkultur in Neubauquartieren mit Verleihpools, Gemeinschaftsräumen, Gästeapartments oder Mitfahrgelegenheiten recht gut. Dadurch ergibt sich eine Reduktion bei den Sektoren Mobilität und Gebrauchsgegenstände.

Fazit

Wenn man die Wirkung der vorgestellten Maßnahmen betrachtet, sieht man, dass im Bereich Energie bei Neubauquartieren eine Menge CO2 eingespart werden kann. Auch bei den Sektoren Bauen und Wohnen sowie bei der Mobilität ist einiges an Reduzierung zu holen. Zu wenig Beachtung finden bislang die positiven Auswirkungen von „kurzen Wegen“ und einem Quartiersmanagement, das Einfluss auf das Bewohnerverhalten im Alltag nimmt. Gegenüber dem deutschen Durchschnittshaushalt kann im Neubauquartier bei Bau und Betrieb eine jährliche Reduzierung des CO2-Footprints um 50 Prozent erzielt werden.

Schlussfolgerungen:

Bei der neuen Entwicklung von Quartieren sollten die folgenden Faktoren einbezogen werden:

  1. Quartiere sollten gemeinsam entwickelt werden:
    Kommune und Bauherren in Kombination mit einem professionellem Quartiersmanagement.
  2. Betrachtung des sozial-ökologischen Ausgleichs:
    Was kostet die Herstellung der Maßnahmen und wie kann das mit den Mieten in Einklang gebracht werden.
  3. Öffentliche Förderung und Zuschüsse: Wo wird 1 Euro im Hinblick auf die CO2-Reduzierung am wirkungsvollsten eingesetzt?
Klimaneutralität und Nachhaltigkeit: Der Themenschwerpunkt

Fachtagung WohWi im Dialog 2021

WohWi im Dialog 2021 – Die Veranstaltung

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ – heißt eine alte Redensart. Sie könnte auch gut auf die Veranstaltung „WohWi im Dialog“ des VdW Bayern angewendet werden. Schließlich war es keine leichte Entscheidung, im Herbst 2021 eine dreitägige Veranstaltung für mehrere hundert Teilnehmer zu organisieren. 25 gelungene Vorträge, 250 zufriedene Teilnehmer und ca. 1.500 Espressi später steht fest, dass der VdW Bayern alles richtig gemacht hat.

Die Herbstfachtagung in Reit im Winkl findet seit den 1960er Jahren in dem bayerischen Urlaubsort statt. So lange, dass Reit schon in der Jubiläumschronik des Verbandes 2009 als „Olymp der bayerischen Wohnungswirtschaft“ bezeichnet wurde. Nachdem die Tagung im letzten Jahr Corona-bedingt auf ein Minimum zusammengeschmolzen wurde und nur ein kleiner Teilnehmerkreis vor Ort der Doppelveranstaltung aus WohWi im Dialog und Verbandstag folgen konnte, hat sich der VdW Bayern entschlossen, die Veranstaltung „WohWi im Dialog“ 2021 wieder umfassend in Präsenz anzubieten.

Und so hieß es im Herbst 2021 in München #koawiesn, aber im schönen Reit im Winkl wurde ein Festzelt neben der Festhalle aufgebaut. Dadurch konnte der VdW Bayern gewissermaßen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ein ausreichend großes Zelt für die Tagung mit viel Platz für alle Teilnehmern und die neu gewonnenen Partner der Wohnungswirtschaft Bayern hatten in der Festhalle eine großzügige Fläche für Stände, Baristabar und Austausch. Eine Lösung, mit der alle sehr zufrieden waren.

Im Fokus der Tagung standen die Themen Wohnen nach der Bundestagswahl, Klimaneutralität im Gebäudebereich und „einfach“ Bauen. Hauptredner am politischen Montag war der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber. Seine Botschaft an die Wohnungswirtschaft: „Den CO2-Ausstoß im Gebäudebereich müssen wir gemeinsam angehen.“ Ohne die Wohnungswirtschaft werde der Klimaschutz in diesem Sektor nicht funktionieren. Und auch bei der Gewinnung erneuerbarer Energien sieht Glauber die Wohnungsunternehmen als wichtige Partner. Eine erfreuliche Nachricht hatte der Umweltminister auch mitgebracht: Die bayerische Staatsregierung plant aktuell ein zweites Klimaschutzgesetz mit Fördermitteln von jährlich 1,0 Mrd. Euro. Davon soll auch explizit die Wohnungswirtschaft profitieren.

Im Anschluss berichtete Prof. Hans-Martin Henning vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme über klimaneutrale Wärmeversorgung. Das Fazit des Wissenschaftlers: Gebäude und Energieversorgung werden zunehmend zusammenwachsen. Für die Wohnungswirtschaft sieht er in dieser Entwicklung Herausforderung und Chance zugleich.

Noch 7.000 Tage bis zur Klimaneutralität

Der Weg zur Klimaneutralität war auch Thema einer Podiumsdiskussion mit Umweltminister Glauber, dem Vorstand der Joseph-Stiftung Andreas F. Heipp, Prof. Henning und Verbandsdirektor Hans Maier. Gleich zu Beginn machte Moderator Alexander Heintze die Herausforderung mit einer offenen Frage an die Teilnehmer klar. „Noch 7.000 Tage bis zur angestrebten Klimaneutralität in Bayern. Das würde bedeuten, dass im Gebäudesektor jede Woche 1.250 Wohnungen energetisch saniert werden müssen. Halten Sie das für machbar?“

Für Verbandsdirektor Maier geht diese Frage noch weiter. Zum einen steht für die Wohnungswirtschaft die Herausforderung im Raum, welche Handwerksbetriebe Modernisierungen in diesem Umfang durchführen können und natürlich. Zum anderen ist die Frage aus welcher Tasche diese Investitionen letztlich bezahlt werden ein zentrales Thema. Allein die Wohnungswirtschaft Bayern verwaltet 540.000 Wohnungen, bei allen nach dem Jahr 2000 errichteten Gebäuden gebe es wahrscheinliche Handlungsbedarf. „Um sich die Dimension vor Augen zu führen: daswären rund 400.000 Wohnungen, die in den nächsten 24 Jahren angepackt werden müssten“, verdeutlichte Maier. Der Gesetzgeber habe es leider verpasst, den Einsatz von Mieterstrom praktikabel für Wohnungsunternehmen zu gestalten, kritisierte der Verbandschef. Grundsätzliche forderte er die Politik dazu auf, Farbe in Form von klaren Maßnahmen zu bekennen.

Einen Einblick in die wohnungswirtschaftliche Praxis gab Andreas F. Heipp, Vorstand der Joseph-Stiftung Bamberg. Für ihn ist das Ziel Klimaneutralität extrem ambitioniert und eine 100-prozentige Umsetzung scheint nur schwer vorstellbar. Heipp kritisierte den „Zielewettbewerb“ ohne den Unternehmen einen Weg für die Umsetzung der geplanten Vorgaben vorzugeben. „Wir müssen runter von hochakademischen Zielen. Damit blockieren wir uns nur selbst“, gab Heipp zu bedenken.

Umweltminister Glauber zeigte Verständnis für die Argumente der Wohnungswirtschaft. „Die Politik hat viele Ziele ausgerufen, aber bei den Maßnahmen ist es mau“, sagte er. In Bayern habe sich die Staatsregierung zehn konkrete Pfade zur Erreichung der Klimaneutralität vorgenommen. Einer davon sei der Wohnungsbau. Dafür müsse man sich aber auch mit ganzer Kraft für die erneuerbaren Energien einsetzen. Ein Schlüsselfeld sei eine Anpassung der Vorschriften. Man könne schlecht Wohnungsunternehmen zur Nutzung von Sonnenenergie über Photovoltaikanlagen auf den Dächern verpflichten und ihnen dann im Gegenzug über die Besteuerung dieses neuen Geschäftsfeldes ein Bein stellen. Dieser Frage müsse sich die neue Bundesregierung stellen. Bayern habe schon lange versucht eine Lösung der Mieterstrom-Problematik zu erreichen, sei damit aber bisher in Berlin gescheitert. Grundsätzlich müsse die Politik konkrete Maßnahmen vorgeben, die auch mit entsprechenden Mitteln hinterlegt sind. „Man kann schlecht ein Ziel ausgeben und dann an den Maßnahmen sparen. Das wird nicht funktionieren“, betonte der Umweltminister.

Für Prof. Henning, der auch die Bundesregierung in Klimafragen berät, ist es Zeit, Tempo zu machen. Der Weg zur Klimaneutralität sei ein Gemeinschaftswerk, das auch einen gemeinsamen Willen aller Akteure erforderlich mache. Sein Rat an die neue Bundesregierung: Ein effizienter Einsatz der Fördermittel und anstelle eines Dickichts an Regeln lieber einfache Regeln vorgeben, die auch die Freiheit für unterschiedliche Lösungsansätze lassen.

Deutschland nach der Wahl

Auch GdW-Präsident Axel Gedaschko kam bei seinem Impulsvortrag „Deutschland nach der Wahl“ schnell auf das Thema Klimaneutralität zu sprechen. „Wir brauchen zu Beginn dieser Legislaturperiode einen Realitätscheck“, sagte Gedaschko. Sonst würden die Ziele einfach fortgeschrieben und die Wahrheit bleibe auf der Strecke. Als Themen, die auf den Prüfstand gehören nannte er Energieeffizienz, Stromversorgung und Sanierungsraten im Gebäudebestand.

Für die Energieeffizienz führte der GdW-Präsident ein ernüchterndes Beispiel an. In den letzten zehn Jahren habe die Wohnungswirtschaft bundesweit 384 Mrd. Euro in die Energieeffizienz der Gebäude investiert. Klimabereinigt und quadratmeterspezifisch sei seit 2010 nichts an Energie eingespart worden. Im Gegenteil, der Energieverbrauch sei sogar noch gestiegen. Das bedeute im Umkehrschluss, dass mehr Energie benötigt wird als die Berechnungen vorsehen.

Der zweite Fakt für einen ehrlichen Realitätscheck betrifft für Gedaschko die Stromerzeugung in Deutschland. Die Versorgung mit erneuerbaren Energien sei derzeit bei weitem nicht stabil genug. Schließlich wollen die Mieter im Winter jeden Tag gewärmt werden. Außerdem müssten bei der Förderung die späteren Mieter mehr mitbedacht werden. Für einen sozialen Klimaschutz habe der GdW das Modell der Klimaplusförderung entwickelt, das maximale Mehrkosten von 50 Cent pro Quadratmeter monatlich vorsieht.

Und schließlich Realitätscheck Nummer 3: Die Renovierungsrate werde man in Deutschland nicht einfach hochschrauben können. Allein in Schleswig-Holstein fehlen rund 30.000 Handwerker. Eine Verdopplung der Sanierungsraten in Deutschland sei angesichts des „EU Rennovation Wave“, der die Nachfrage nach Handwerkern in allen Mitgliedsstaaten ansteigen lässt, illusorisch.

Als positiv bezeichnete Gedaschko den Gestaltungswillen der Ampel-Koalitionspartner. Die Wohnungswirtschaft werde ihre Forderungen im Rahmen der Koalitionsverhandlungen deutlich formulieren. Mit dem Booklet „Wohnen muss bezahlbar bleiben! Was für die kommenden vier Jahre wichtig ist“, habe man bereits einen anschaulichen Leitfaden für die Politik vorgelegt.

BML BauService GmbH übergibt 76 Wohnungen in Putzbrunn

BML BauService GmbH übergibt 76 Wohnungen in Putzbrunn

Mit der feierlichen Schlüsselübergabe konnte am 1. September 2021 das Neubauprojekt Putzbrunn – Parkstraße mit 76 Mietwohnungen und einer Tiefgarage termingerecht abgeschlossen werden. Landrat Christoph Göbel und Bürgermeister Klostermeier ließen es sich nicht nehmen, die symbolischen Schlüssel persönlich in Empfang zu nehmen. Bei strahlendem Sonnenschein waren auch Mieter und weitere Festgäste der Einladung gefolgt.

„Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist in den Ballungsräumen, gerade in und um München, ungebrochen hoch. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass sich der Landkreis München und die Gemeinde Putzbrunn dazu entschieden haben, ein gemeinsames Wohnungsbauprojekt mit der BML BauService GmbH (Tochterunternehmen der Baugesellschaft München-Land GmbH) als Generalübernehmer zu realisieren“, erklärte Daniel Krieg, Bereichsleiter Finanzen bei der BML.

Im Juli 2019 erfolgte der erste Spatenstich. Zwei Jahre später können 76 familienfreundliche Wohnungen in drei Gebäuden mit einer Tiefgarage an die Bauherren übergeben werden.

Für die Gemeinde Putzbrunn wurden 22 Wohnungen errichtet, in die Mitarbeiter der Gemeinde und über ein Einheimischen-Modell Putzbrunner Bürger einziehen. Im Auftrag des Landkreises München entstanden 54 Wohnungen, die von Mitarbeitern des Landratsamts belegt werden. Alle Wohnungen sind barrierefrei, d. h. sie verfügen über eine einfache Zugänglichkeit. Zudem sind je drei der Wohnungen des Landkreises und der Gemeinde rollstuhlgerecht ausgestattet.

Der Wohnkomplex verfügt über zwei naturnahe Quartiersspielplätze für Kleinkinder mit gemütlichen Aufenthaltszonen und Sitzbereichen. Zusätzlich wurde ein weiterer Spielplatz mit größeren Spielgeräten und einem Rodelhügel angelegt. Die Spielplätze bilden auch für die Öffentlichkeit einen Ort der Begegnung.

Bei der Planung des Wohnungsbauprojektes wurden ökologische Aspekte berücksichtigt. Sowohl die Gebäudehülle als auch die Anlagentechnik sind auf den Standard eines KfW-Effizienzhauses 55 ausgelegt. Zudem werden die Wohnungen mit Fernwärme beheizt, die überwiegend aus Geothermie gewonnen wird. Auf den Dachflächen wurde eine genossenschaftlich organisierte Photovoltaikanlage verbaut. Die Bewohner haben die Möglichkeit, den auf dem eigenen Dach erzeugten Strom zu günstigen Konditionen zu beziehen. Für elektrisch betriebene Fahrzeuge wurden die Stellplätze in der Tiefgarage jeweils mit einem Stromanschluss ausgestattet. Auch die Kellerabteile wurden großzügig gestaltet und verfügen über eine eigene Beleuchtung sowie eine Lademöglichkeit für E-Bikes. Darüber hinaus sind 36 Besucherparkplätze für PKWs vorhanden. An vier davon sind über Stromdoppelladesäulen Ladepunkte für Kraftfahrzeuge installiert.

Zur Realisierung des Wohnprojektes wurden Fördermittel aus dem kommunalen Wohnraumförderprogramm eingesetzt. Die Maßnahme wird deshalb mit 30 Prozent der förderfähigen Kosten vom Freistaat Bayern gefördert.

Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen und der Knappheit an Handwerksfirmen, aber auch an Baustoffen, konnte der Neubau termin- und kostengerecht durch die BML BauService fertiggestellt und an die beiden Bauherren übergeben werden. Ursächlich hierfür war die herausragende Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis München, der Gemeinde Putzbrunn, den Planungsbüros, den Baufirmen und Handwerksbetrieben und nicht zuletzt dem Engagement der verantwortlichen Mitarbeitern der BML.

Fotos: BML