GEWOFAG mit neuem Rekord bei Wohnungs-Fertigstellungen

Im letzten Jahr hat die GEWOFAG 869 Wohnungen fertig gestellt und damit die eigene Prognose übertroffen. Der 2019 erzielte Rekord der jüngeren Firmengeschichte mit 864 fertiggestellten Wohnungen konnte sogar noch einmal verbessert werden.

Die 2021 erfolgreich abgeschlossenen Bauprojekte sind über das ganze Stadtgebiet verteilt und reichen von gut 50 Wohnungen in Allach bis hin zu großen Projekten mit weit über 100 Einheiten beispielsweise in Hadern und Neuperlach. In Nymphenburg hat die GEWOFAG die zweite Parkplatzüberbauung fertig gestellt. Verena Dietl, Münchens Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der GEWOFAG, zeigt sich erfreut: „Jede zusätzliche bezahlbare Wohnung für München ist wichtig und daher wollen wir die Fertigstellungszahlen mittelfristig weiter steigern. Die GEWOFAG zeigt, wie das gehen kann. Die eigenen, teils sehr innovativen Projekte werden immer wieder durch zusätzliche Kooperationen ergänzt. Nicht zuletzt dieser konsequente Blick über den eigenen Tellerrand sorgt dafür, dass die GEWOFAG ihrer Rolle als Garantin für bezahlbares Wohnen in München auch zukünftig gerecht wird.“

Dr. Klaus-Michael Dengler, Sprecher der Geschäftsführung der GEWOFAG, pflichtet ihr bei: „Das ist ein tolles Ergebnis. Auch wenn die Fertigstellungszahlen naturgemäß von Jahr zu Jahr schwanken und von der Größe der einzelnen Projekte abhängen, ist so ein neuer Rekordwert insbesondere unter den durch Corona erschwerten Rahmenbedingungen ein schöner Erfolg. Mein ausdrücklicher Dank gilt allen Kolleg*innen, die ihn durch ihren Einsatz ermöglicht haben. Neben der Wohnungszahl wollen wir auch kontinuierlich den Klimaschutz voranbringen, das bedeutet hohe Energiestandards im Neubau und mehr energetische Sanierungen.“

An der Erwin-Schleich-Straße in Allach entstanden 51 bezahlbare Wohnungen in Holzhybridbauweise. (Foto: GEWOFAG)

DAM PREIS 2022 geht an genossenschaftliches Wohnprojekt San Riemo

Die Baugenossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT ist gleich für ihr erstes Wohnungsbauprojekt „San Riemo“ mit dem Architekturpreis des Deutschen Architekturmuseums (DAM) ausgezeichnet worden. Überzeugt hat die Jury vor allem die matrixartige Raumstruktur die unterschiedliche Wohnungsgrundrisse für verschiedene Lebensweisen einschließlich gemeinschaftlicher Flächen ermöglicht. Ihr Urteil: Dieses klug durchdachte Haus setzt Maßstäbe in der drängenden Frage nach der Zukunft des Wohnens.

Das Projekt San Riemo

Im Frühjahr 1992 wurde der zu eng gewordene Flughafen München-Riem geschlossen. Zurück blieb das leere Flugfeld, das von weitsichtigen Politikern sowie Planerinnen und Planern als große Chance für neues, zeitgemäßes Wohnen, Arbeiten und Leben mit Freizeitangeboten in einem ökologisch geplanten Stadtteil begriffen wurde.

Das genossenschaftliche Wohnhaus San Riemo der Genossenschaft KOOPERATIVE GROSSSTADT steuert dazu 27 Wohnungen bei. Der Entwurf für das Haus ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen. 62 (!) Büros hatten sich beteiligt. Aus Kostengründen erhielt der zweitplatzierte Entwurf der ARGE SUMMACUMFEMMER BÜRO JULIANE GREB den Zuschlag: Ein echter Glücksfall.

Das San Riemo bringt zur Heinrich-Böll-Straße mit seiner gläsernen Fassade aus beweglichen Fenstertüren und einer vorgelagerten Schicht aus gewellten Polycarbonatplatten in die Nachbarschaft mit den sehr streng gestalteten Häusern eine heitere Note. Türkisfarbene Deckenplatten, Vorhänge und Rahmungen der großformatigen Fenster im Erdgeschoss unterstreichen diesen Eindruck. Das Wellenmotiv setzt sich an den anderen Fassaden mit weißen Wellblech-Verkleidungen fort. An der kurzen Südfassade mit auffälligen dreieckigen Fenstereinschnitten liegt der Haupteingang. Zum Hof öffnet sich das Erdgeschoss mit ungewöhnlich niedrig eingesetzten Fenstern, die Kinder als Ein- und Ausstieg nutzen können.

Im Erdgeschoss befindet sich eine Gewerbefläche. Dahinter, vom Haupteingang erschlossen, ist der gemeinschaftlich genutzte Teil des Erdgeschosses. Von den Bewohnern „Lobby” getauft, ähnelt der Bereich einer überdachten Spielstraße. Sie bietet mit einer Gemeinschaftsküche und einer Werkstatt Impulse für gemeinschaftliches Tun im alltäglichen Zusammenleben. Waschmaschinen und Abstellflächen in einer Hochregalwand verschwinden hinter sonnengelben Vorhängen. Das Pendant zur Foyerhalle ist obenauf der Dachgarten mit Hochbeeten und Sommerküche.

Foto: Kooperative Großstadt eG: Florian Summa

Das einfache konstruktive System bietet eine hohe Flexibilität für interessante Grundrisse. Für die Wohnungen wurden drei Typen definiert: das sogenannte Basis-, das Filial- und das Nukleuswohnen. Ersteres entspricht am ehesten einer konventionellen Wohnung. Beim Filialwohnen sind die privaten Räume etwas kleiner; die gewonnene Fläche wird gemeinschaftlich genutzt. Das Nukleuswohnen ist die experimentellste Wohnform im Haus: Mehrere Wohnungen geben Flächen in einen »Pool«, dessen Nutzung neu und wechselnd definiert werden kann. Jede Partei behält aber auch einen individuell bewohnten Nukleus. So entsteht bewegliche Fläche, die untereinander je nach Bedarf dazu genommen oder abgegeben werden kann. Entlang der West- und Ostfassade befinden sich nutzungsneutrale, gleich große Räume. In der Achse dazwischen sind die beiden Erschließungskerne, die Sanitärzellen und gemeinschaftliche Ess- ⁄ Kochbereiche platziert. So entstehen durchgesteckte Familien- oder Gemeinschaftswohnungen.

Durch das Zusammenschalten mehrerer neutraler Raumzellen an den Seiten können weitere größere, gemeinschaftlich genutzte Bereiche entstehen. Die schmalen Wintergartengalerien im Westen werden sehr vielseitig genutzt. Insgesamt bestimmen Sichtbeton und graue Estrichböden die Grundausstattung. Die beiden Treppenhäuser sind in kräftigem Lila und sattem Himmelblau gestrichen.

San Riemo hat Mut zu neuen Wohnformen bewiesen und mit Leben gefüllt. Die Jury des DAM Preis 2022 ist davon überzeugt und begeistert.

Der DAM-Preis

Seit 2007 werden mit dem DAM Preis jährlich herausragende Bauten in Deutschland ausgezeichnet. 2022 wird der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum sechsten Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.

Foto: Kooperative Großstadt eG: Petter Krag

Start für das erste GWG-Projekt mit Recycling-Beton

Start für 190 Wohnungen, eine Kindertagesstätte und ein Familienzentrum. Die GWG München beginnt mit ihrem ersten von vier Projekten mit insgesamt über 1000 Wohnungen in der ehemaligen Bayernkaserne. Auf dem ersten GWG-Baufeld WA12 entstehen rund 190 geförderte Wohnungen, eine Kindertagesstätte und ein Familienzentrum mit Ersatzbetreuung sowie eine Tiefgarage.

Eine Besonderheit in diesem Baugebiet ist, dass Baustoffe der abgerissenen Gebäude für die Neubauten verwendet werden. „Der Bausektor ist einer der ressourcenintensivsten Wirtschaftszweige, deshalb ist es wichtig, dass wir auch hier ansetzen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit diesen Projekten sind wir in München mal wieder in der Vorreiterrolle und der Klimawandel kann nur aufgehalten werden, wenn ganz viele mitmachen“, erklärt Verena Dietl, Bürgermeisterin der Landeshauptstadt und GWG-Aufsichtsratsvorsitzende. „Für die Mieter bedeutet das aber keine Nachteile.

„Die künftigen Bewohner der Gebäude werden keinen Unterschied zu herkömmlichem Beton feststellen. Die recycelten Materialen sind geprüft und entsprechen den geforderten technischen Anforderungen genauso wie nicht recycelte Rohstoffe“, ergänzen die GWG-Geschäftsführer Christian Amlong (Sprecher der Geschäftsführung) und Gerda Peter.

Architektur

Geplant hat das rechtwinklige Gebäude mit großzügigen Balkonen im städtebaulichen Kontext eines urbanen Gebiets H2R Architekten aus München in Zusammenarbeit mit weiteren Ingenieurbüros. Akzentuierend ist der neunstöckige Turm an der Nordwest-Ecke des Wohnhauses, direkt gegenüber des zukünftigen Parks im neuen Wohngebiet. Die Außenfassade erhält durch die Verwendung von Klinkersteinen und die farblich abgesetzte Sockelzone eine besondere Lebendigkeit. Das Projekt berücksichtigt ein Mobilitätskonzept, das mehr als 400 Fahrradstellplätze beinhaltet. Es bietet zudem Platz für Lastenfahrräder und enthält Carsharing-Stellplätze. Dazu wird eine GWG-Mobilitätsstation für zwei Fahrradservicestationen gebaut.

Für die Freiraumplanung haben Liebald und Aufermann Landschaftsarchitekten, trotz der Dichte der Bebauung, großzügige Grünflächen mit Spiel- und Sitzmöglichkeiten im Innenhof geplant. „Der architektonische Auftrag wurde auch vom Beratergremium gelobt“, so Gerda Peter.

Foto: GWG München / © PARKELF Killius Ernst Wagner Architekten & Beratender Ingenieur Partnerschaft mbB

Förderstopp trifft Wohnungswirtschaft

Keine Sicherheit für Neubau- und Sanierungsförderung

München (15.02.2022) – Der am 24. Januar von KfW-Förderbank und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verkündete Förderstopp sorgt weiterhin für Planungsunsicherheit bei der bayerischen Wohnungswirtschaft. Betroffen sind die Fördermittel für den Neubau und die Sanierung von energieeffizienten Wohnungen. Bei den Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern sind 10.000 Wohnungen betroffen. Mindestens 535 Wohnungen werden nicht nach Plan gebaut werden können. Sie fallen in die Lücke zwischen dem verkündeten Förderstopp des KfW EH55-Programms am 24. Januar und dem ursprünglich angesetzten Ende der Antragsfrist am 31.01.2022.

„Die Wohnungsunternehmen haben langfristig geplant und bereits 9,4 Mio. Euro in diese Neubauprojekte investiert“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Der VdW Bayern rate jedem betroffenen Unternehmen, Schadendesersatzforderungen rechtlich prüfen zu lassen.

Die Folgen des BEG-Stopps für Wohnungsunternehmen und Mieter in Bayern ist groß. Denn bisher ist aus Sicht des VdW Bayern noch nicht klar, wie es mit der Förderung weitergeht. So soll das KfW-Programm EH 40 zwar fortgesetzt, aber auf eine Milliarde Euro gedeckelt werden. Doch allein in Bayern sind rund 3.000 Wohnungen in diesem Programm geplant. „Da wird der Wohnungsbau zur Lotterie“, ärgert sich der Verbandschef.

Wohnungswirtschaft fordert neues bayerisches Modernisierungsprogramm
Ebenfalls offen ist die Zukunft des Programms zur energetischen Gebäudesanierung. Aktuell laufen bei den Verbandsmitgliedern Anträge für 3.000 energetische Bestandssanierungen. „Wie es damit weitergeht ist noch nicht entschieden“, sagt Maier. Die Unternehmen hätten keine Planungssicherheit. Hinzu komme, dass im Juli 2021 das Bayerische Modernisierungsprogramm mit dem Start der BEG-Förderung eingestellt wurde. In diesem Programm wurden jährlich die Modernisierung von rund 1.000 Wohnungen gefördert. „Wir brauchen so schnell es geht wieder ein bayerisches Modernisierungsprogramm“, fordert der Verbandsdirektor.

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Baukostenanstieg: Bezahlbarer Wohnungsbau kaum noch möglich

Statistisches Bundesamt (Destatis): Baumaterialien im Jahr 2021 stark verteuert

München (10.02.2022) – Das Statistische Bundesamt meldete am 10.02.2022 den stärksten Preisanstieg bei einzelnen Baumaterialien seit Beginn der Erhebung. Die 490 Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen spüren die Auswirkungen der steigenden Baupreise schon seit Jahren, mit teils gravierenden Folgen. „Im schlimmsten Fall werden Neubauprojekte nicht durchgeführt, weil die wirtschaftlich erforderlichen Mieten am lokalen Wohnungsmarkt nicht darstellbar sind“, sagt Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern.

Die Baukosten sind aus Sicht des Verbandes vollkommen aus dem Ruder gelaufen. Gerade im Marktsegment geförderter Wohnungsbau sei ein wirtschaftliches Bauen kaum noch möglich. Hinzu kommen der Handwerkermangel sowie der aktuelle Förderstopp beim energieeffizienten Bauen. Die Wohnbauziele der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen jährlich sieht Verbandschef Maier dadurch stark gefährdet. Als Ausweg im Bereich des geförderten Wohnungsbaus schlägt Maier eine dynamische Baukostenförderung vor. „Darüber sollte die Politik dringend nachdenken.“

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Zuwachs bei sozialen Wohnungsunternehmen: Der VdW Bayern bekommt vier neue Mitgliedsunternehmen

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) wächst. In den letzten fünf Jahren hat der Verband 51 neue Wohnungsunternehmen als Mitglieder hinzugewonnen. Bei der Verbandsratssitzung am 18.11.2020 wurden vier neue Mitgliedsunternehmen aufgenommen. Zwei Wohnungsgenossenschaften und zwei kommunale Wohnungsunternehmen. „Aktuell zeigen neben den Genossenschaften vor allem Kommunen und Landkreise Interesse an unserer Gründungsberatung“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Der VdW Bayern führt die zahlreichen Neugründungen auf die angespannte Lage am Wohnungsmarkt in vielen bayerischen Städten zurück.

Dabei finden die Neugründungen nicht nur in Großstädten statt. Die jüngsten Verbandsmitglieder kommen aus Bad Wiessee, Hebertshausen, Höchstadt an der Aisch und Murnau. „Der Wohnungsmangel ist inzwischen voll im ländlichen Raum angekommen“, erklärt Maier die Entwicklung.

Die neuen Verbandsmitglieder haben verschiedene Organisationsformen: Wohnungsgenossenschaften, Wohnungsbaugesellschaften und immer öfter öffentlich-rechtliche Rechtsformen, wie Kommunalunternehmen und Eigenbetriebe. Ihr gemeinsames Ziel ist es, bezahlbare Wohnungen in ihren Kommunen zu bauen. Dabei sieht der VdW Bayern die größten Hürden beim Zugang zu günstigem Bauland und den hohen Baukosten.

Mit den neuen Wohnungsunternehmen hat der VdW Bayern 492 Mitgliedsunternehmen, die rund 540.000 Wohnungen vermieten. Die Durchschnittsmiete liegt bei 6,29 Euro pro Quadratmeter. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, können wir in zwei Jahren das fünfhundertste Wohnungsunternehmen begrüßen“, freut sich der Verbandsdirektor. Ein gutes Signal für den bayerischen Wohnungsmarkt.

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Verbandstag: Bayern braucht mehr bezahlbare Wohnungen

Reit im Winkl (13.10.2020) – Beim digitalen Verbandstag des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen am 13.10.2020 stand vor allem das Thema Wohnungsbau auf der Agenda. Wohnungsmangel lässt sich nur durch Neubau beheben, diese Position bekräftigten die Vertreter der 487 Verbandsmitglieder. Die Unternehmen haben in 2019 über 4.400 neue preisgünstige Wohnungen gebaut und dafür 1,3. Mrd. Euro investiert. Der Verband fordert bessere Rahmenbedingungen für die Branche: Mehr Fördermittel für Sozialwohnungen, die Aktivierung von preisgünstigem Bauland und staatliche Zuschüsse für Klimaschutz-Investitionen.

„Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist und bleibt eines der wichtigsten Themen in Bayern – gerade auch in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Ein sicheres Zuhause habe in den letzten Wochen einen noch höheren Stellenwert bekommen. Deshalb sei es umso wichtiger, dass der Bund seine Wohnraumfördermittel wieder aufstockt. Diese waren für 2020 um 500 Mio. Euro auf 1,0 Mrd. Euro gekürzt worden. Der Verband spricht sich für eine Erhöhung der Bundesmittel auf mindestens 2,5 Milliarden Euro jährlich aus. „Und auch der Freistaat hat bei den Landesmittel für die Wohnraumförderung noch Potential nach oben“, merkt Maier an.

Günstiges Bauland ist der Schlüssel
Der Zugang zu preisgünstigem Bauland ist eine der größten Herausforderung für die Verbandsmitglieder. Schließlich sollen die Mieten der neuen Wohnungen bezahlbar sein. Im Preiswettbewerb um Grundstücke hat die Wohnungswirtschaft auf dem freien Markt keine Chance. „Das Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz muss endlich kommen“, sagt der Verbandschef.

Die Wohnungswirtschaft bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz. „Die Investitionen für CO2-Neutralität werden aber Geld kosten. Wenn sich daraus Mieten ergeben, die sich die Menschen mit niedrigen Einkommen nicht leisten können, wird das zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen“, betont der Verbandschef. Deshalb müssten Bund und Freistaat diese Investitionen mit Zuschüssen unterstützen.

Wohnungswirtschaft – Partner der Kommunen
Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen waren in allen Krisenzeiten wichtige Partner der Kommunen und haben für Entspannung am Wohnungsmarkt gesorgt. Trotz den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie läuft der Betrieb an den Baustellen, berichtet Maier und die Verbandsmitglieder sind bisher kaum durch Mietausfälle betroffen.

Rekordinvestitionen und Durchschnittsmiete von 6,29 Euro

Die 483 Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen haben 2019 ihre Neubauinvestitionen deutlich erhöht und 4.429 Wohnungen gebaut. Damit liegt ihr Wohnungsbestand im Freistaat bei rund 541.000 Wohnungen. Die Durchschnittsmiete beträgt laut Angaben des Verbandes 6,29 Euro pro Quadratmeter. „Die bayerische Wohnungswirtschaft steht für bezahlbaren Wohnraum und ist ein verlässlicher Partner der Kommunen“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier.

Gesamtinvestitionen von knapp 2,2 Milliarden Euro (+10%), davon 1,3 Mrd. Euro für neue Wohnungen – Verbandsdirektor Maier ist stolz auf die Neubauleistungen der Verbandsmitglieder. „Seit 1996 haben unsere Mitglieder nicht mehr so viele Wohnungen gebaut, wie im letzten Jahr“, rechnet er vor. Der Auslöser für den Boom seien die ehrgeizigen Bauprogramme vieler Kommunen. Von den 4.429 neuen Wohnungen sind 3.015 öffentlich gefördert. Damit liegt der Bestand an Sozialwohnungen der Verbandsmitglieder bei 107.572 (+2%). Zum zweiten Mal in Folge konnte ein positiver Saldo bei den Wohnungen in Sozialbindungen verzeichnet werden.

Die Investitionen in die Modernisierung des Bestandes legten um 22 Prozent auf 333 Mio. Euro zu. Dabei handelt es sich vor allem um energetische Gebäudesanierung.

Die Bewohner der 541.000 Wohnungen bezahlen eine Durchschnittsmiete von 6,29 Euro pro Quadratmeter. Auch in der Landeshauptstadt München liegt der Quadratmeterpreis mit 7,51 Euro rund 50% unter den marktüblichen Mieten. Bei Neuvermietungen wurden 2019 drei Viertel aller Mietwohnungen in der Landeshauptstadt für unter 9,00 Euro pro Quadratmeter angeboten.

 

Corona-Pandemie: Wohnungswirtschaft bisher kaum betroffen

Von den Auswirkungen der Corona-Pandemie ist die bayerische Wohnungswirtschaft bisher nur geringfügig betroffen. Nach aktuellem Stand gab es bei 1.084 Mietverhältnissen Stundungen mit einem Volumen von rund 800.000 Euro. Fast jedes zweite Unternehmen meldete zudem leichte Verzögerungen auf den Baustellen. „Eine Mehrheit unserer Mitglieder sieht die Unternehmensentwicklung in den kommenden Monaten derzeit nur geringfügig beeinträchtigt und blickt verhalten positiv in die Zukunft“, berichtet der Verbandsdirektor.

Klimaneutralität ist nur mit staatlicher Förderung erreichbar

Angesichts der großen gesellschaftspolitischen Herausforderungen bezahlbares Wohnen und Klimaschutz ist Maier froh, dass die Wohnungswirtschaft gut aufgestellt ist. Schließlich spiele der Wohnungsbestand bei den Klimazielen der Bundesregierung eine wichtige Rolle. Der CO2-Ausstoß im Gebäudebereich soll bis 2050 gegenüber dem Jahr 1990 um 95 Prozent gesenkt werden. „Trotz der hohen Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, die seit 1990 im Gebäudebereich bereits rund 100 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent eingespart haben und einer Sanierungsquote von zwei Dritteln des Wohnungsbestandes wird die Branche die ambitionierten staatlichen Ziele nur mit massiver Förderung erreichen“, stellt der Verbandsdirektor klar. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft sind aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen wirtschaftlichen Rezession öffentliche Förderprogramme im Gebäudebereich dringend nötig.

 

Wohnungsbau fördern – Investitionskraft erhalten

Die Wohnungswirtschaft wird in den nächsten Jahren weiter verstärkt in Neubau und Klimaschutzmaßnahmen investieren, davon ist der Verbandschef überzeugt. Es gelte, die Innovations- und Investitionskraft der Unternehmen zu erhalten. „Durch einen Mietendeckel oder gar die Enteignung von Wohnungsunternehmen entsteht keine einzige neue Wohnung“, gibt Maier zu bedenken: „Unsere Mitgliedsunternehmen müssen handlungsfähig bleiben.“

Zahl der Verbandsmitglieder auf Allzeithoch

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen hat seit 2015 44 neue Mitgliedsunternehmen hinzugewonnen. Die meisten Neugründungen sind kommunale Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften. „An dieser Entwicklung lässt sich das große Bedürfnis nach bezahlbaren Wohnungen im Freistaat gut festmachen“, findet Maier. Die Kommunen und engagierte Bürger würden neue Unternehmen gründen, um schnell die nötigen Wohnungen zu bauen.

 

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