VdW Bayern: Statement zu den sinkenden Wohnbaugenehmigungen in Bayern

Der Negativtrend bei den Baugenehmigungszahlen setzt sich vor. Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik vorgelegten Zahlen für den Freistaat verheißen nichts Gutes für die ohnehin äußerst angespannten Wohnungsmärkte in den bayerischen Städten und Gemeinden. Denn die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist schon jetzt groß und wird der Bevölkerungsprognose zufolge noch weiterwachsen.

Die sozial orientierten Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen können wegen der hohen Baukosten nur noch mit Wohnraumfördermittel die nötigen Mietwohnungen errichten. Doch die Fördermittel sind knapp geworden. Erste Bauprojekte müssen bereits abgesagt oder auf Eis gelegt werden.

Angesichts enormer Kosten und knapper Mittel braucht es für einen dauerhaft funktionierenden Wohnungsbau nicht nur mehr Förderung, sondern auch ausreichend bezahlbare Grundstücke, eine Bremse bei den Baukostensteigerungen, steuerliche Anreize und ein Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau.

Baugenehmigungen im Sinkflug – Wir müssen die Baukosten in den Griff bekommen

München (07.02.2024) – Der drastische Rückgang bei den Baugenehmigungen entspricht für den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen den schlechten Rahmenbedingungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. „Wir müssen die Baukosten dringend in den Griff bekommen“, fordert Verbandsdirektor Hans Maier. Die Baukosten seien inzwischen so hoch, dass Neubauprojekte oft nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar sind. Nach zehn starken Jahren mit immer neuen Rekordfertigstellungen beim Wohnungsbau hätten die 503 sozial orientierten Verbandsmitglieder deshalb die Handbremse gezogen. Im Jahr 2024 werden die Wohnungsunternehmen ihre Neubauinvestitionen um 40 Prozent reduzieren. „Dabei brauchen wir in Bayern dringend mehr Wohnungsbau“, sagt Maier. Schließlich wächst der Freistaat nach Angaben der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2022 bis 2042 weiter deutlich.

Hintergrund:

Das Bayerisches Landesamt für Statistik hat am 07.02.2024 die Baugenehmigungszahlen für das Jahr 2023 mitgeteilt:
23,4 Prozent weniger Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern 2023 gegenüber Vorjahr
Rückgang bei neuen Wohngebäuden um 24,7 Prozent, Rückgang bei Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden um 11,3 Prozent

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Wohnungswirtschaft Bayern begrüßt erhöhte Zuschüsse beim sozialen Wohnungsbau

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: Neue Wohnraumförderungsbestimmungen 2022

München (31.03.2022) – Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen begrüßt die erhöhten Zuschüsse beim Bau geförderter Mietwohnungen im Rahmen der neuen bayerischen Wohnraumförderungsbestimmungen. „Auf diese dringend notwendige Erhöhung haben wir lange gewartet“, freut sich Verbandsdirektor Hans Maier. Durch die erhöhten Zuschüsse könnten die seit Jahren steigenden Baukosten teilweise aufgefangen werden. Großes Manko der neuen Förderbestimmungen ist aus Sicht des Verbandes allerdings die Halbierung beim objektabhängigen Darlehen von bisher 50 auf 25 Prozent. Damit wird für die nachhaltig bestandshaltenden Wohnungsunternehmen im VdW Bayern ein Großteil der Verbesserung durch die Zuschüsse wieder weggenommen.

Steigende Baupreise verhindern bezahlbare Mieten

Bayerisches Landesamt für Statistik: Baupreise steigen rasant

München (28.03.2022) – Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zu den steigenden Baupreisen zeigen das Dilemma der sozial orientierten Wohnungsunternehmen. Eine seriöse Kalkulation von Bauprojekten und der späteren Zielmieten ist kaum noch möglich. „Unsere Mitgliedsunternehmen kämpfen seit Jahren mit den steigenden Baukosten und es wird immer schlimmer“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Irgendwann ist die Grenze erreicht, wo sich der Wohnungsbau schlicht nicht mehr rechnet. Für den geförderten Wohnungsbau fordert der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen eine Erhöhung der Zuschusskomponente von 300 auf 500 Euro pro Quadratmeter, um die Kostensteigerung auszugleichen.

Statement zu den Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern

Rückgang beim Geschosswohnungsbau und in Großstädten spiegelt teure Baukosten und Grundstückspreise wider

München (22.02.2022) – Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigen aus Sicht des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen eine gefährliche Entwicklung. Der Wohnungsbau in den Großstädten geht zurück und es werden weniger Mehrfamilienhäuser geplant. „Dort wo die Wohnungen am dringendsten gebraucht werden, ziehen sich die Bauherren zurück“, bedauert Verbandsdirektor Hans Maier. Für den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen liegt der Rückgang an den drastischen gestiegenen Baupreisen und Grundstückskosten. Die Wohnungsbauziele der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen jährlich, davon 100.000 öffentlich gefördert, sieht der Verbandschef in Gefahr: „Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau müssen besser werden. Gerade für unsere sozial orientieren Wohnungsunternehmen wird das Bauen immer unattraktiver“. Schließlich müssten die Mieten nachher noch bezahlbar sein.

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Pressestatement zum Stopp der BEG-Förderung

Unglaublicher Vorgang: Keine Verlässlichkeit der Bundesregierung bei Wohnbauförderung und Gebäudesanierung

München (24.01.2022) – Der zum 24.01.2022 beschlossene Programmstopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude trifft bei der Wohnungswirtschaft Bayern auf Unverständnis. „Unsere 490 Mitgliedsunternehmen sind bereit zu investieren. Sowohl in den dringend benötigten Wohnungsneubau als auch in die energetische Gebäudesanierung. Der Programmstopp ist ein unglaublicher Vorgang. Da verlieren die sozial orientierten Unternehmen gleich und gründlich jegliches Vertrauen in die Planbarkeit und Zuverlässigkeit der neuen Bundesregierung“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier.

Bereits die Einstellung des erfolgreichen Effizienzhaus 55-Programms hat die Wohnungswirtschaft kalt erwischt. Höhere Effizienzanforderungen beim geförderten Wohnungsbau würden vor allem die Baukosten weiter in die Höhe schrauben und kein nennenswerter Gewinn für den Klimaschutz sein. Wenn der Bund seine Wohnungsbau- und Klimaschutzziele ernst nimmt, müssen die Fördermittel aus Sicht des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen deutlich aufgestockt werden.

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Steigende Wohnungsfertigstellungen als wichtiges Signal: Hohe Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen

Bayerisches Landesamt für Statistik
Mit 64 013 Wohnungsfertigstellungen in Bayern 2020 ein Rekordergebnis erreicht – Oberbayern etwa auf Vorjahresniveau, alle anderen Regierungsbezirke im Plus

Statement VdW Bayern
Steigende Wohnungsfertigstellungen als wichtiges Signal: Hohe Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen

München (14.04.2021) – Der VdW Bayern sieht den starken Anstieg der Wohnungsfertigstellungen im Freistaat als positives Signal. „Das Wachstum bei den Baufertigstellungen für Mehrfamilienhäuser spiegelt die zunehmenden Investitionen unserer Mitgliedsunternehmen in den Neubau wider“, kommentiert Verbandsdirektor Hans Maier.

Die 493 Verbandsmitglieder werden 2021 mehr als zwei Milliarden Euro in den Wohnungsbau investieren. Das ist nach Ansicht von Verbandschef Maier auch dringend nötig. „Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist nach wie vor riesig und wird sich durch die Corona-Pandemie sicher noch vergrößern“, sagt Maier. „Wir brauchen Vorfahrt für den Wohnungsbau auf allen politischen Ebenen.“ Bisher sei die Wohnungswirtschaft relativ gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Arbeiten auf den Baustellen liefen im letzten Jahr fast wie geplant.

Dabei werde der Wohnungsbau für die Unternehmen eine immer größere Herausforderung, berichtet der Verbandschef. Der Mangel an bezahlbaren Grundstücken, steigende technische Anforderungen und die hohen Baukosten wirken oft als Baubremsen.

Gute Noten für die Bayerische Bauordnung
Positiv wird die neue Bayerische Bauordnung bewertet. Vor allem die Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens weckt hohe Erwartungen. „Der lange Weg zur Baugenehmigung war immer eine der großen Baubremsen“, erläutert Verbandschef Maier. Der in der neuen Bauordnung angestrebte Zeithorizont von drei Monaten bis zur Baugenehmigung könnte die Umsetzung von Projekten entscheidend beschleunigen.

Neue Bayerische Bauordnung ist ein wichtiger Schritt für den Wohnungsbau

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen begrüßt die vom Bayerischen Landtag beschlossene Reform der Bayerischen Bauordnung. Vor allem von der Beschleunigung der Baugenehmigungen erwartet sich der Verband einen Schub für den Wohnungsbau. „Das ist ein wichtiges Signal für die Wohnungswirtschaft. Bisher waren die langen Genehmigungsverfahren eine der größten Baubremsen“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier.
Auch der genehmigungsfreie Ausbau von Dachgeschossen könnte in Städten schnell mehr Wohnraum schaffen. Allein die Münchner Wohnungsgenossenschaften hätten ein Ausbaupotenzial von über 1.000 Wohnungen. Sehr positiv werden vom VdW Bayern auch die Möglichkeit einer flexibleren Regelung der kommunalen Stellplatzverordnungen wahrgenommen.
Wohnungswirtschaft fordert weitere Maßnahmen
Aus Sicht der Wohnungswirtschaft werden allerdings einige Herausforderungen nicht angegangen, insbesondere die Entschlackung der Vorschriften bei der Barrierefreiheit, dem Schallschutz und der Wohnraumlüftung. Hier fordert die Branche Nachbesserungen, um die seit Jahren steigenden Baukosten zu stoppen.

Statement: Wohnungswirtschaft Bayern begrüßt Ablehnung des Volksbegehrens #6 Jahre Mietenstopp

München (16.07.2020) – Die bayerische Wohnungswirtschaft zeigt sich erleichtert über die Entscheidung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs, das Volksbegehren #6Jahre Mietenstopp für unzulässig zu erklären. „Der Einsatz für preisgünstiges Wohnen ist wichtig und legitim“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Die Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen hätten dasselbe Ziel: Mehr bezahlbare Mietwohnungen für Bayern. „Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir Anreize und kein Bestrafungssystem“, erklärt der Verbandschef. Alles, was den Mietpreis dämpft, werde zu weniger Wohnungsbau führen. Die Folge: Wohnungssuchende hätten es auf dem Wohnungsmarkt künftig noch schwerer und der Druck auf die Kommunen würde weiter steigen.

Die Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern haben ihre Neubau-Investitionen in den letzten fünf Jahren ständig erhöht. Im Jahr 2019 investierten sie 1,3 Mrd. Euro in den Bau von 4.400 Wohnungen. Und trotz der Corona-Pandemie wird auch in diesem Jahr viel gebaut. „Für unsere sozial orientierten Verbandsmitglieder mit einer Durchschnittsmiete von 6,29 Euro pro Quadratmeter muss die Einnahmenseite dauerhaft kalkulierbar sein, wenn sie weiterhin im Neubau aktiv sein wollen“, bekräftigt Maier.

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Statement VdW Bayern zum Flächensparen: Freiwilligkeit statt verordneter Begrenzung

Expertenanhörung im Bayerischen Landtag „Bayerns Landschaft erhalten, nachhaltige Entwicklung aller Landesteile garantieren“

Verbandsdirektor Hans Maier

München (14.05.2020) – Die Wohnsituation in Bayern ist bedenklich. Die Wartelisten für bezahlbare Wohnungen in vielen bayerischen Städten sind lang. In der Landeshauptstadt München warten – Stand Ende Februar 2020 – 24.000 Haushalte auf eine geförderte Wohnung, in Nürnberg 8.288 und in Augsburg 2.100. Der Wunsch nach einem bezahlbaren Zuhause wird immer größer und eine Lösung dieses Mangelproblems ist immer schwieriger zu erfüllen. Ursache für den Wohnungsmangel ist das Bevölkerungswachstum in Bayern. Allein von 2012 bis 2017 sind mehr als 500.000 Menschen zugewandert.

Deshalb müssen sachgerechte Regelungen gefunden werden, damit das Flächensparen nicht zu Lasten des notwendigen Wohnungsneubaus führt.

Die bayerische Wohnungswirtschaft bekennt sich zum nachhaltigen Wohnungsbau. Sie kann dazu auch ihren Beitrag leisten, wenn dazu der erforderliche Rahmen geschaffen wird.

  1. Insbesondere müssen die vorhandenen Flächen durch dichtere Bebauung und mehr Geschossflächen besser ausgenutzt werden. Mehrgeschossiger Wohnungsbau ist zudem energieeffizienter und spart – zum Beispiel gegenüber Eigenheimen – mehr als die Hälfte der Fläche.
  2. Ein wichtiger Ansatz ist die Verbesserung der Innenentwicklung, beispielsweise durch eine Besteuerung brachliegender baureifer Grundstücke, um deren Hortung einzudämmen.
  3. Zudem bedarf es finanzieller Anreizsysteme, um das Bauen im Innenbereich attraktiver zu machen. Die Innenentwicklung müsste preisgünstiger sein als das Bauen im Neubaugebiet. Dies ist Anfang 2020 nicht der Fall. Das Bauen in Neubaugebieten ist deutlich kostengünstiger und erfordert damit deutlich weniger Fördermittel als der geförderte Wohnungsbau in innerstädtischen Verdichtungsräumen. Ein gutes Beispiel zur Förderung der Innenentwicklung ist das derzeit bestehende Kommunale Wohnbauförderprogramm, dass gerade die hohen Baukosten für Maßnahmen im Innenbereich deutlich nivelliert und damit zu erträglichen Wohnkosten führt.

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