Steigende Energiepreise: Die Wohnungswirtschaft Bayern rechnet mit 25 Prozent Mehrkosten für Mieter

Zwei Drittel der Wohnungen werde mit Gas beheizt – mehr als die Hälfte der Wohnungsunternehmen befürchtet Zahlungsausfälle

München (31.07.2022) – Zahlreiche bayerische Haushalte müssen künftig jährlich mit rund 1.700 Euro Mehrkosten für das Heizen rechnen. Denn fast jedes bayerische Wohnungsunternehmen greift zum Beheizen seiner Wohnungen auf Gas zurück. In Folge sehen die sozial orientierten Wohnungsunternehmen ein hohes Risiko für Zahlungsausfälle durch die steigenden Energiepreise. Das ergab eine Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen unter 493 Mitgliedsunternehmen mit einem Bestand von 560.000 Wohnungen im Freistaat.

Aktuell profitieren nach Angaben des Verbandes viele Unternehmen und damit die Mieter noch von günstigen Altverträgen. 30 Prozent aller Verträge laufen noch mit fixen Preisen bis 31.12.22, 29 Prozent der Verträge noch bis 31.12.23. Durchschnittlich beziehen Unternehmen derzeit Gas zu einem gemittelten Preis von 5,59 ct/kWh. „Doch manche Wohnungsunternehmen bezahlen bereits jetzt mehr als 13 ct/kWh und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die hohen Energiepreise voll bei der Wohnungswirtschaft ankommen“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Beim Durchreichen des aktuellen Preises würden die Mehrkosten für Mieter ca. 1.700 Euro jährlich betragen – aufgrund der niedrigen Mieten der Wohnungswirtschaft bedeutet dies einen Warmmietenaufschlag von durchschnittlich 25 Prozent.

„Unsere Mitglieder sind sich der großen Verantwortung für die Mieterhaushalte bewusst. Bei den Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen leben viele Menschen, die sich die steigenden Preise nicht so einfach leisten können“, erklärt der Verbandsdirektor. Deshalb hätten bereits mehr als zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs getroffen oder bereiten diese vor. Am häufigsten wurde bisher die Optimierung von Heizungsanlagen umgesetzt (93%).

Um den Preisschock klein zu halten, haben 71% der Unternehmen bereits Vereinbarungen über eine freiwillige Erhöhung der Betriebskosten- oder Heizkostenvorauszahlung abgeschlossen. Ein Großteil der Unternehmen bietet eine freiwillige Erhöhung zwischen 25 und 50 Prozent an. Dürfen Mieter selbst einen Erhöhungsbetrag festlegen, so entscheiden sie sich im Mittel für 40 Prozent.

Risiko für Zahlungsausfälle steigt

Mehr als die Hälfte der Verbandsmitglieder (56%) sehen trotzdem ein hohes oder sehr hohes Risiko, dass es bei großen Teilen ihrer Mieter zu Zahlungsausfällen infolge der explodierenden Energiepreise kommt. Um die eigene Liquidität nicht zu gefährden, gibt jedes zweite Wohnungsunternehmen an, Neubauvorhaben oder Modernisierungsprojekte zurückstellen. „Die Aussichten bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen sind trübe“, sagt Verbandsdirektor Maier. Die Unternehmen kämpfen bereits mit steigenden Baukosten, Lieferschwierigkeiten und dem Fachkräftemangel, da kommt der Energiepreisschock zur Unzeit. Für 2023 erwartet der Verbandsdirektor deutlich sinkende Neubauzahlen.

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Tag der Wohnungswirtschaft Bayern: Für Klimaschutz und bezahlbares Wohnen

Sozial orientierte Wohnungsunternehmen fordern bezahlbare Lösungen für Mieter

München (18.05.2022) – Die Wohnungswirtschaft Bayern hat 2021 2,5 Milliarden Euro investiert – mehr als jemals zuvor. Fast 5.300 Wohnungen wurden von den 493 sozial orientierten Wohnungsunternehmen im Freistaat gebaut. In ihren rund 540.000 Miet- und Genossenschaftswohnungen leben 1,4 Mio. Menschen bei einer Durchschnittsmiete von 6,59 Euro pro Quadratmeter. Diese Leistungsbilanz verkündete Verbandsdirektor Hans Maier beim Tag der Wohnungswirtschaft Bayern in Garching. Eine zukünftige Herausforderung für die Wohnungswirtschaft sei es, auch weiterhin bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Deshalb fordern die Delegierten in ihrer Entschließung einen sozialen Klimaschutz.

Den Druck auf Bayerns Wohnungsmärkten spürt der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen durch seine Beratungsgespräche. „Fast wöchentlich kommen Genossenschaftsgründer oder Kommunen zu uns, die selbst etwas gegen den Wohnungsmangel unternehmen möchten. Und das nicht nur in den Großstädten“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Die größten Hürden für den Wohnungsbau sieht er im Mangel an geeigneten Grundstücken, den dramatisch steigenden Baupreisen und den aktuellen Lieferengpässen. „Vor dem Hintergrund der schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine, die hier auf bereits äußerst angespannte Wohnungsmärkte kommen, ist das eine schwierige Ausgangssituation“, betont Maier. Doch die Verbandsmitglieder hätten in den 1920er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg schon ganz andere Situationen bewältigt.

Bayerns Bauminister Christian Bernreiter erklärt: „Ich freue mich, dass ich am heutigen Verbandstag mit dabei sein darf. Mein Dank gilt vor allem allen Beteiligten für das großartige Engagement im Bereich der Wohnungswirtschaft. Denn bezahlbares und klimaschonendes Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Deshalb lautet unser Motto auch: bauen, bauen, bauen.“ 2021 wurden für über 80.000 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt oder das Verfahren zur Genehmigungsfreistellung abgeschlossen – eine Zunahme um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2020. Seit 1995 gab es nicht mehr so viele Baufreigaben. Die Mietwohnraumförderung hat sich ebenfalls mit einem Plus von 3 Prozent auf über 4.800 Wohnungen sehr stark entwickelt. Bernreiter weiter: „Das sind wirklich tolle Ergebnisse! Natürlich sind die Rahmenbedingungen derzeit herausfordernd und die Themen Klima und Umwelt werden immer zentraler. Umso wichtiger ist es, dass wir klimasensibles Planen und Bauen als gesamtgesellschaftliche Generationenaufgabe verstehen und sie kooperativ anpacken. Lassen Sie uns weiter gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für die Menschen in Bayern finden!“

Beim Klimaschutz auch an die Mieter denken

2045, 2040, 2035 – so lauten die Ziele für das Erreichen der Klimaneutralität von Bund, Bayern und einigen ambitionierten Kommunen. Der Weg zur Umsetzung im Gebäudebereich erfüllt viele Wohnungsunternehmen mit Sorgen, berichtet der Verbandsdirektor. „Da kommen Milliarden-Investitionen in den Gebäudebestand auf uns zu.“ Diese Kosten würden letztlich von den Mietern getragen. Deshalb sei es entscheidend, nicht ständig die Anforderungen an die Gebäudehülle zu erhöhen und die Baukosten mit immer strengeren Effizienzstandards in die Höhe zu treiben. Die Wohnungswirtschaft Bayern empfiehlt stattdessen Investitionen in den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien. „Wir brauchen ein gut gedämmtes Gebäude, eine robuste Anlagentechnik, mit der Mieter noch gut umgehen können, und den Zugang zu erneuerbaren Energien“, sagt Maier. Von den Kommunen wünscht er sich kommunale Wärmeplanungen, damit die Wohnungswirtschaft weiß, wo man auf eine kommunale Versorgung bauen kann. Besonders für Quartiere, die nicht über Fern- oder Nahwärmenetze versorgt werden können, seien Lösungen gefragt.

Entschließung der Delegierten

Die Verbandsmitglieder suchen beim Klimaschutz nach bezahlbaren Lösungen für ihre Mieter, so steht es in der Entschließung, die beim Tag der Wohnungswirtschaft Bayern verabschiedet wurde. Aus Sicht der Wohnungswirtschaft sind massentaugliche Konzepte nötig und keine Leuchtturmprojekte. Als zentrale Themen nennt das Dokument die Dekarbonisierung der Energieversorgung, den Ausbau von Wärmenetzen, wirtschaftliche Bedingungen für Mieterstrommodelle, eine bezahlbare erneuerbare Energieversorgung im ländlichen Raum und Lösungen für Denkmalschutzgebäude. „All das dient dem sozialen Klimaschutz und für dieses Ziel brauchen wir Mitstreiter auf allen Ebenen“, erklärt der Verbandsdirektor.

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Tolle Zahlen – trübe Aussichten

Bayerische Wohnungswirtschaft warnt nach Rekordjahr vor Einbruch beim Wohnungsbau

München (16.05.2022) – 2021 war für die bayerische Wohnungswirtschaft ein Jahr der Superlative. Rekord-Investitionen, die höchsten Neubauzahlen seit 1995 und ein starker Anstieg bei den Sozialwohnungen. Doch die gute Stimmung ist bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen schnell verflogen, berichtet VdW Bayern-Verbandsdirektor Hans Maier bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Auslöser sind die enormen Preissteigerungen bei den Baustoffen und die Zinsentwicklung am Kapitalmarkt. „Seit 2015 haben die Investitionen unserer Mitgliedsunternehmen jedes Jahr zugelegt“, berichtet Maier. Damit sei es nun wohl vorbei. Für 2023 rechnet der Verband mit einem starken Rückgang beim Wohnungsbau. Derzeit würden erste Wohnungsunternehmen ihre Projektplanungen auf Eis legen. Eine weitere Herausforderung sei die Umsetzung der Klimaschutzziele. Diese würden zu einer deutlichen Mehrbelastung der Mieterhaushalte führen.

Das Jahr 2021 ist trotz Corona-Pandemie für die Wohnungswirtschaft Bayern ausgesprochen gut gelaufen. Mit 2,5 Mrd. Euro (+13%) befinden sich die Investitionen der 493 sozial orientierten Wohnungsunternehmen auf einem Allzeithoch. Den größten Anteil an den Investitionen hat der Wohnungsneubau mit 1,5 Mrd. Euro (+14%), gefolgt von Instandhaltungsmaßnahmen mit 619 Mio. Euro und Wohnungsmodernisierungen mit 324 Mio. Euro. Ein kräftiges Plus erzielten die Wohnungsunternehmen beim Bau von 5.253 neuen Wohnungen (+26%). „So viele Wohnungen wurden seit 1995 nicht mehr durch unsere Mitglieder errichtet“, freut sich Maier. Besonders positiv sei der Zuwachs bei den Sozialwohnungen. 2021 wurden 3.235 öffentlich geförderte Wohnungen gebaut (+13%). Damit verwalten die Verbandsmitglieder 108.709 Sozialwohnungen. Insgesamt leben rund 1,4 Mio. Menschen in den 545.000 Wohnungen der Verbandsmitglieder. Die Durchschnittsmiete beträgt 6,59 Euro pro Quadratmeter.

Hohe Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen
Den Bedarf an bezahlbare Mietwohnungen schätzt der Verband unverändert hoch ein. Der Wohnungsmarkt ist in vielen Klein- und Mittelstädten und in allen bayerischen Großstädten seit Jahren angespannt. Eine schwierige Situation für die Wohnungswirtschaft, denn für die Flüchtlinge aus der Ukraine gibt es kaum freie Wohnungen. „Leider können wir hier keine schnelle Lösung bieten“, bedauert der Verbandsdirektor. Die Neubauziele des Bundes von 400.000 neuen Wohnungen jährlich seien vor diesem Hintergrund unbedingt notwendig.

Wohnungsbau wird schwieriger
Doch aus Sicht des VdW Bayern haben sich die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau drastisch verschlechtert. Die aktuellen Kostensteigerungen bei Baustoffen und Materialengpässe wirkt sich zunehmend auf den Wohnungsbau in Bayern aus. Der immense Kostenanstieg verhindert für die Verbandsmitglieder eine seriöse Kalkulation von Bauprojekten. Die Folge: Falls der Preisanstieg nicht gestoppt wird, werden 60 Prozent der Wohnungsunternehmen ihre Neubau- und Modernisierungsprojekte zurückstellen. „Bei unseren Mitgliedern geht es immer um den Bau bezahlbarer Wohnungen. Wenn das durch hohe Grundstückspreise, explodierende Materialkosten und steigenden Bauzinsen nicht mehr möglich ist, wird der Neubau leiden“, erklärt Maier.

Klimaschutz und bezahlbares Wohnen verbinden
Als weitere große Herausforderung nennt der Verbandsdirektor das Ziel der Klimaneutralität im Freistaat bis 2040. Die wichtige Rolle des Wohnungsbestands für den Klimaschutz sei dabei unbestritten. Doch der Verband erwartet von der Politik bessere Ansätze als eine reflexartige stetige Verschärfung der Effizienzstandards für Wohnungen. „Das macht das Bauen immer teurer und treibt so die Mieten nach oben“, kritisiert der Verbandschef. Er fordert einen sozialen Klimaschutz und neue massentaugliche Konzepte für den Gebäudebereich. Klimaneutralität werde am besten durch eine Kombination aus guten bautechnischen Maßnahmen und der Versorgung mit erneuerbaren Energien erreicht. „Das wissen wir aus vielen realisierten Projekten“, sagt Maier. Gerade angesichts der drastisch steigenden Energiepreise müsse die Energiewende im Gebäudesektor dringend vorangebracht werden und der Gesetzgeber solle endlich vereinfachte Bedingungen für die Nutzung von Mieterstrom, etwa aus Photovoltaikanlagen, schaffen. „Aus Sicht der Wohnungswirtschaft heißt das Ziel, Klimaschutz und bezahlbares Wohnen zu vereinbaren“, betont der Verbandsdirektor.

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Aufzeichnung der Jahrespressekonferenz

Baukostenanstieg trifft Wohnungswirtschaft

Neubau- und Modernisierungsprojekte auf dem Prüfstand

München (04.05.2022) – Die aktuelle Preisdynamik bei Baustoffen und Materialengpässe wirkt sich zunehmend auf den Wohnungsbau in Bayern aus. Der immense Kostenanstieg stellt die Kalkulation von 6.600 Neubauwohnungen und die Modernisierung von 5.200 Wohnungen in Frage. Falls der Preisanstieg nicht gestoppt wird, werden 60 Prozent der Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen ihre Neubau- und Modernisierungsprojekte zurückstellen. Betroffen wären rund 3.500 Wohnungen ab 2023. Das ergab eine Mitgliederbefragung des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen.

„Die Wohnungswirtschaft kämpft schon lange mit den steigenden Baukosten. Doch die jüngsten Kostensteigerungen sind für unsere Mitgliedsunternehmen kaum noch zu tragen“, berichtet Verbandsdirektor Hans Maier. Am stärksten betroffen ist der Wohnungsneubau. Hier melden die Bauherren für aktuelle Projekte einen Anstieg von über 20 Prozent gegenüber der ursprünglichen Kalkulation.

Eine weitere Auswirkung ist die Vereinbarung von Preisgleitklauseln durch Dienstleister und Handwerker. Bei 44 Prozent aller anstehenden Neubauprojekte konnten Aufträge nur unter Vereinbarung von Preisgleitklauseln vergeben werden. „Das macht die Kalkulation für Wohnungsunternehmen zum Roulette-Spiel“, erläutert Maier. Eine seriöse Planung sei so nicht mehr möglich. „Die Leidtragenden sind letztlich die Mieter und die Wohnungssuchenden“, bedauert der Verbandsdirektor.

Bauvorhaben werden auf Eis gelegt

Bei einem fortgesetzten Anstieg der Baukosten werden über 60 Prozent der befragten Wohnungsunternehmen ihre geplanten Neubau- und Modernisierungsvorhaben bis auf Weiteres zurückzustellen. 18 Prozent würden ihre Projekte ganz aufgeben. „Leider ist derzeit keine Entspannung in Sicht“, kommentiert Maier. Diese Entwicklung kommt für die Wohnungswirtschaft zur Unzeit. Die Nachfrage auf den Wohnungsmärkten ist unverändert groß und mit den dringend notwendigen Investitionen für den Klimaschutz im Wohnungsbestand steht die Branche vor einer großen Herausforderung.

Materialengpässe verzögern Bauvorhaben

Auf den Baustellen spüren die Wohnungsunternehmen die durch die Corona-Pandemie und den Ukrainekrieg ausgelösten Materialengpässe bereits deutlich. Bei laufenden Neubau- und Modernisierungsprojekten rechnen die Bauherren aktuell mit einer Verzögerung von drei Monaten.

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Wohnungswirtschaft: Wachstumsphase ist vorbei

Erste Neubau- und Modernisierungsplanungen werden auf Eis gelegt

Nürnberg (02.05.2022) – Die Wohnungsbauzahlen von 65 mittelfränkischen Wohnungsunternehmen für 2021 schauen vielversprechend aus. Doch die erhöhten Gesamtinvestitionen und Wachstum in den Bereichen Neubau, Modernisierung sowie Instandhaltung zeichnen ein falsches Bild. Schon für das Jahr 2023 erwartet Hans Maier, Vorstand des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen, einen Einbruch beim Wohnungsbau. „Im Augenblick werden viele Planungen von unseren Mitgliedsunternehmen auf Eis gelegt“, berichtet der Verbandschef beim Pressegespräch in Nürnberg. Auslöser sind die zunehmend unkalkulierbaren Kosten für Bauprojekte.

Seit 2015 geht es aufwärts beim Wohnungsbau in Bayern und natürlich auch im Regierungsbezirk Mittelfranken. Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt haben die Wohnungsunternehmen verstärkt in den Neubau investiert (151,9 Mio. Euro in 2021). Die Gesamtinvestitionen der mittelfränkischen Wohnungswirtschaft haben 2021 um elf Prozent auf 381,8 Mio. Euro zugelegt. Insgesamt entstanden 732 neue Wohnungen. Auch die Bereiche Modernisierung (105,9 Mio. Euro) und Instandhaltung (124,0 Mio. Euro) sind gewachsen.

„Das ESW hat in den letzten sieben Jahren über 700 Wohnungen geschaffen und plant bis 2029 bayernweit 1.800 neue Mietwohnungen mit einem Investitionsvolumen von 540 Mio. Euro“, sagt Hannes B. Erhardt Geschäftsführer des ESW und Vorsitzender der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken.

Die aktuellen Entwicklungen seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine machen die Planungen aber immer schwerer. Die Wohnungswirtschaft kämpft zwar bereits seit Jahren mit steigenden Baupreisen, doch inzwischen sei eine neue Dimension erreicht, betont Maier. Baustofflieferanten würden auf Preiszusagen verzichten oder möchten die Baustoffe an die Preisentwicklung koppeln. Dazu kommen die seit Dezember steigenden Bauzinsen. Die Folge: Vor allem für die sozial orientierten Verbandsmitglieder mit ihren niedrigen Zielmieten ist eine seriöse Projektplanung kaum noch möglich. „Deshalb warten viele Wohnungsunternehmen erst einmal ab und lassen geplante Bauvorhaben ruhen“, erklärt Maier. Betroffen sind sowohl Neubau- als auch Modernisierungsprojekte.

Angespannter Wohnungsmarkt

Diese Entwicklung kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die in Bayern ankommenden Flüchtlinge treffen auf einen äußerst angespannten Wohnungsmarkt. „Die Anfragen für freie – bezahlbare – Mietwohnungen besonders in den Städten sind extrem hoch, oft dauert es lange, bis die Menschen etwas Passendes finden“, bedauert Erhardt. Dabei engagieren sich viele Wohnungsunternehmen bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Doch es stünden leider nur wenige Wohnungen zur Verfügung.

Energiewende – Wohnungswirtschaft fordert bessere Bedingungen für Mieterstrom

Die Auswirkungen des Ukrainekrieges werden Mieterhaushalte im nächsten Jahr empfindlich über ihre Nebenkosten zu spüren bekommen. Denn die aktuellen Abrechnungen der Heizkosten basieren oft noch auf den Preisen des Jahres 2021. „Steigende Bezugskosten der Wohnungsunternehmen für Erdgas und Fernwärme werden zu erheblichen Nachzahlungen für Mieterhaushalte führen“, ist sich der Verbandsdirektor sicher. Einen Wechsel zur erneuerbaren Energieversorgung sei dringend nötig und der Gesetzgeber müsse endlich vereinfachte Bedingungen für die Nutzung von Mieterstrom, etwa aus Photovoltaikanlagen, schaffen.

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Wohnungswirtschaft Bayern begrüßt erhöhte Zuschüsse beim sozialen Wohnungsbau

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr: Neue Wohnraumförderungsbestimmungen 2022

München (31.03.2022) – Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen begrüßt die erhöhten Zuschüsse beim Bau geförderter Mietwohnungen im Rahmen der neuen bayerischen Wohnraumförderungsbestimmungen. „Auf diese dringend notwendige Erhöhung haben wir lange gewartet“, freut sich Verbandsdirektor Hans Maier. Durch die erhöhten Zuschüsse könnten die seit Jahren steigenden Baukosten teilweise aufgefangen werden. Großes Manko der neuen Förderbestimmungen ist aus Sicht des Verbandes allerdings die Halbierung beim objektabhängigen Darlehen von bisher 50 auf 25 Prozent. Damit wird für die nachhaltig bestandshaltenden Wohnungsunternehmen im VdW Bayern ein Großteil der Verbesserung durch die Zuschüsse wieder weggenommen.

Steigende Baupreise verhindern bezahlbare Mieten

Bayerisches Landesamt für Statistik: Baupreise steigen rasant

München (28.03.2022) – Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zu den steigenden Baupreisen zeigen das Dilemma der sozial orientierten Wohnungsunternehmen. Eine seriöse Kalkulation von Bauprojekten und der späteren Zielmieten ist kaum noch möglich. „Unsere Mitgliedsunternehmen kämpfen seit Jahren mit den steigenden Baukosten und es wird immer schlimmer“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Irgendwann ist die Grenze erreicht, wo sich der Wohnungsbau schlicht nicht mehr rechnet. Für den geförderten Wohnungsbau fordert der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen eine Erhöhung der Zuschusskomponente von 300 auf 500 Euro pro Quadratmeter, um die Kostensteigerung auszugleichen.

Krieg in der Ukraine – Leid und Not – die Wohnungswirtschaft hilft

Innerhalb einer Woche hat die Wohnungswirtschaft mehr als 200.000 Euro für Opfer des Krieges in der Ukraine gespendet! Das selbst gesetzte Spendenziel von 150.000 Euro wurde damit übertroffen.

Maria Rüther, Stv. Geschäftsführerin von “Aktion Deutschland Hilft”, bedankt sich für die Spenden: „Wir danken der Wohnungswirtschaft Deutschland und ihren Mitarbeitenden von Herzen für die großzügige Spendenbereitschaft und das Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Dank Ihrer Hilfe können unsere Bündnisorganisationen koordiniert und gemeinsam helfen, um die vom Krieg betroffenen Menschen zu unterstützen – vor Ort und in den aufnehmenden Nachbarländern.“

Die Wohnungswirtschaft steht zusammen, so wie fast die gesamte Welt in diesen Tagen. Das macht Mut für die ganzen anderen Aufgaben, die wir als Wohnungswirtschaft in der Zukunft lösen müssen und werden.

Für diejenigen Wohnungsunternehmen, die bislang noch nicht gespendet haben, besteht weiterhin bis zum 9. Mai 2022 die Möglichkeit, über die Aktion Deutschland Hilft zu unterstützen.

Spendenlink: Aktion Deutschland hilft

Leid und Not in der Ukraine – Wohnungswirtschaft startet Spendenaktion für Geflüchtete

Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft hat eine bundesweite Spendenaktion mit der Plattform Aktion Deutschland Hilft für geflüchtete Menschen aus der Ukraine gestartet. Die Aktion wird vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. gemeinsam mit seinen Regionalverbänden in ganz Deutschland getragen.

„Der Krieg in der Ukraine hält unvermindert an. Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer werden auch in den kommenden Wochen aus ihrer Heimat nach Westen flüchten müssen. Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen unterstützen die notleidenden Menschen vielerorts in ganz Deutschland nicht nur mit sicheren Unterkünften, sondern auch mithilfe einer großen bundesweiten Spendenaktion“, sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW.

Alle, die spenden möchten, können das  tun: Link. Die Hilfsorganisation Aktion Deutschland Hilft ist in diesen Tagen unermüdlich im Einsatz, um den Menschen zu helfen, die ihre Wohnung und ihr Zuhause durch den Krieg in der Ukraine verloren haben. Die Aktion stellt sicher, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie jetzt am Nötigsten ist.

„Die Menschen aus der Ukraine haben unsere volle Solidarität und brauchen jetzt Unterstützung, um angesichts der derzeit aussichtslos erscheinenden Situation in der Heimat zumindest in Deutschland in einer sicheren Umgebung leben zu können. Mit unserer Spendenaktion möchten wir die bundesweit sehr große Hilfsbereitschaft bei Unterbringungs- und Betreuungsangeboten weiter stärken“, so Gedaschko.

Eine zentrale Online-Anlaufstelle mit Infos zur Unterbringung und Hilfsangeboten in ganz Deutschland finden Geflüchtete in ukrainischer Sprache sowie Unterstützerinnen und Unterstützer auch in deutscher Sprache unter www.gdw.de/wohnungswirtschaft-hilft-ukraine
Angebote und Kontaktadressen können per E-Mail an ukrainehilfe@gdw.de gesendet werden.

Eine Übersicht über Initiativen der Wohnungswirtschaft, der Regionalverbände im GdW und der sozial orientierten Wohnungsunternehmen finden Sie auch hier

 

Statement zu den Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern

Rückgang beim Geschosswohnungsbau und in Großstädten spiegelt teure Baukosten und Grundstückspreise wider

München (22.02.2022) – Die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik zeigen aus Sicht des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen eine gefährliche Entwicklung. Der Wohnungsbau in den Großstädten geht zurück und es werden weniger Mehrfamilienhäuser geplant. „Dort wo die Wohnungen am dringendsten gebraucht werden, ziehen sich die Bauherren zurück“, bedauert Verbandsdirektor Hans Maier. Für den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen liegt der Rückgang an den drastischen gestiegenen Baupreisen und Grundstückskosten. Die Wohnungsbauziele der Bundesregierung von 400.000 Wohnungen jährlich, davon 100.000 öffentlich gefördert, sieht der Verbandschef in Gefahr: „Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau müssen besser werden. Gerade für unsere sozial orientieren Wohnungsunternehmen wird das Bauen immer unattraktiver“. Schließlich müssten die Mieten nachher noch bezahlbar sein.

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