Seminarhinweis: Aktuelles Mietrecht 2024 am 16.01.2024

Dieses Seminar ist eine kleine Wundertüte: In dem Moment, in dem wir es in unser Fortbildungsprogramm aufnehmen, ja sogar in dem Moment, in dem sie es buchen, steht der Inhalt noch nicht abschließend fest. Selbst der Referent kennt den Inhalt erst ca. 2 Wochen vor dem Veranstaltungstermin. Warum? Weil die aktuellen Urteile des Bundesgerichtshofes und der Instanzgerichte in das Programm aufgenommen werden, die zu diesem Zeitpunkt in den einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Aktueller geht es also kaum.

Was könnte vielleicht dabei sein? Wagen wir einen spekulativen Blick in die Glaskugel:

Baulärm, Betriebskosten, Beleidigung, Datenschutz, gewerbliche Nutzung einer Wohnung, Gleichbehandlung, Kaution, Kleinreparatur, Kündigung, Minderung, Mieterhöhung, Modernisierung, Nutzung des Treppenhauses, Schließanlage, Schönheitsreparaturen, Untervermietung, vertragswidrige Nutzung einer Wohnung, verstorbener Mieter, Zahlungsverzug, Zwangsräumung?

Was davon tatsächlich besprochen wird, kann niemand vorhersehen, denn es hängt davon ab, welche Fälle in der Zeit vor dem Veranstaltungstermin verhandelt und entschieden wurden. Lassen Sie sich also überraschen!

Das Seminar gilt als Weiterbildung im Sinne von §15 der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV). Sie erhalten einen entsprechenden Nachweis auf Ihrer Teilnahmebestätigung über die jeweiligen Stunden.

Zur Anmeldung

Seminarhinweis: “Mieterstrom und Sektorenkopplung – ein aktiver Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien” am 7.11.2023

Mieterstrom bringt als dezentrale Energieversorgung von Mehrfamilienhäusern die Energiewende in die Städte. Vor Ort erzeugter Strom wird an verschiedene Abnehmer geliefert – für die Stromversorgung der Mieter genauso wie für den Betrieb weiterer Anlagentechnik wie Wärmepumpen und Ladestationen für E-Autos. Damit unterstützt Mieterstrom die Sektorenkopplung und bietet den Haushalten viele Vorteile.

Verfügt Ihr Unternehmen über eine Strategie? Brauchen Sie einen Booster für Ihre Strategie? Dann sind Sie bei diesem Seminar genau richtig.
Sie erhalten Anregungen, Ideen und Inspiration für Ihre Mieterstrom-Strategieentwicklung. Das Besondere: Es werden nicht nur Best-Practise-Beispiele vorgestellt, sondern auch über Probleme mit potenziellen Partnern berichtet.

Inhalte:
  • Was ist Mieterstrom?
  • Mieterstrom-Modelle in der Praxis
  • Partner im Bereich des Mieterstroms
  • Sektorenkopplung am Beispiel von E-Lademöglichkeiten
  • Steuerliche Hürden und Lösungsmöglichkeiten
Ihre Vorteile:
  • Sie lernen Möglichkeiten kennen, wie Sie für Ihr Wohnungsunternehmen neue Geschäftsfelder erschließen
  • Sie können mit Fachkräften aus anderen Unternehmen Netzwerken und sich über unterschiedliche Ansätze austauschen
Zum Seminar

DigiKon Süd am 17. und 18. April 2023

Die Zukunft der Wohnungswirtschaft wird durch die Digitalisierung mitgestaltet. Egal ob an den Arbeitsplätzen, in den Wohnungen oder im Heizungskeller: Es braucht digitale Lösungen, um gesetzlichen Anforderungen und dem stetig zunehmenden Arbeitsanfall gerecht zu werden.

Sie stehen mit Ihrem Wohnungsunternehmen vor Ihrem ersten Digitalisierungsprojekt? Oder Sie möchten in einem erfolgreichen Projekt die nächsten Schritte gehen?

Auf der DigiKon Süd 2023 am 17. und 18. April im Stadthaus Ulm erhalten Vorstände und Geschäftsführer aber auch Referenten und projektverantwortliche Sachbearbeiter Impulse für die Digitalisierung ihres Unternehmens. Darüber hinaus bauen Sie Ihr Netzwerk zu Wohnungsunternehmen und Dienstleistern aus, die sich den selben Themen stellen, die auch Sie bewegen.

Informationen & Anmeldung: https://digikon2023.events.vdwbayern.de/

12. Wohnungsbau-Tag 2021 am 6. Mai

Die Corona-Krise wird beim Bauen und Wohnen ihre Spuren hinterlassen: Wie muss die „Post-Corona-Politik“ beim Wohnungsbau aussehen? – Im Wahljahr 2021 eine wichtige Frage …
Das Bauen und Wohnen in und nach der Corona-Pandemie wird ein zentrales Thema beim nächsten Wohnungsbau-Tag sein. Und den gibt es am Donnerstag, den 6. Mai 2021 (ursprünglich geplant für den 4. März) – mit kompakten Wohnungsbau-Informationen und interessanten Diskussionen. Die neue Wohnungsbau-Studie untersucht das „Speckgürtel-Phänomen“ – nämlich die Chancen optimaler Wohnkonzepte für das Umland wachsender Städte.
Zeit und Ort:
Donnerstag, 6. Mai 2021
von 13.00 bis ca. 15.00 Uhr
in Berlin-Mitte (Digital-Format)
Programm und Anmeldung:
https://www.impulse-fuer-den-wohnungsbau.de/
Veranstalter:
Verbändebündnis Impulse für den Wohnungsbau

Online-Seminar „Wie machen wir uns zur Gewinnung und Erhaltung von Fachkräften als Arbeitgeber attraktiv?“ am 18.03.2021

Das Gewinnen von qualifizierten Mitarbeitern für Wohnungsunternehmen erfordert neue Maßnahmen, ebenso, diese Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden. Dieses Online-Seminar mit den Referenten Stephanie Baumann, MBA und Oliver Schmitz, M.A., VdW Bayern Treuhand, München, informiert Sie über Möglichkeiten zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität im Außen- und Innenverhältnis.
Inhalte:
Wie präsentiere ich mich als attraktiver Arbeitgeber?
– Die Rolle der Firmenhomepage
– Mögliche Aktivitäten in der Öffentlichkeit
– Soziale Netzwerke
– Unternehmenskultur und Werteverständnis
Der (Be-)Werbungsprozess
– Unterschiedliche Möglichkeiten der Ansprache potenzieller
Mitarbeiter
– Wertschätzender Umgang mit Bewerbern
– Eingliederung ins Unternehmen
Die Arbeitgebermarke richtig einsetzen
– Wie wird eine Arbeitgebermarke aufgebaut?
– Mögliche Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
– Neue Mitarbeiter finden… aber über welche Kanäle?
Das Seminar richtet sich an Vorstände, Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte und Personalverantwortliche.
Anmeldung:
https://www.vdwbayern.de/kalender/wie-machen-wir-uns-zur-gewinnung-und-erhaltung-von-fachkraeften-als-arbeitgeber-attraktiv/

WohWi im Dialog 2020

WohWi im Dialog 2020

Historisches Ereignis: VdW Bayern Verbandstag 2020 und Fachtagung WohWi im Dialog als Hybridformate

„Mit dieser digitalen Veranstaltung erleben wir ein historisches Ereignis in der 111-jährigen Geschichte des VdW Bayern“, sagte der Verbandsvorsitzende Jörg Kosziol bei seiner Begrüßung zum Verbandstag 2020 in Reit im Winkl. Vorangegangen war die eineinhalb-tägige Fachveranstaltung WohWi im Dialog. Den beiden Terminen folgten 50 Gremienmitglieder des Verbandes vor Ort und mehr als 300 Zuschauer an den Bildschirmen. „Auch wenn die persönliche Begegnung diesmal gefehlt hat, sind wir sehr zufrieden mit den digitalen Formaten“, resümierte Verbandsdirektor Hans Maier.

Kurzfilm zu WohWi im Dialog 2020

Bildgalerie WohWi im Dialog und Verbandstag 2020

Kurzweilig, komprimiert, mehr Raum für Dialog – bei der Hybrid-Veranstaltung WohWi im Dialog 2020 war nicht nur die Corona-bedingt großzügige Sitzordnung im Saal anders. Die Veranstaltung wurde an die Bedürfnisse der Zuschauer vor den Bildschirmen angepasst. Der erste große Themenkomplex war das Bauen und Wohnen der Zukunft. Bayerns neue Bauministerin Kerstin Schreyer sprach in ihrem Impulsvortrag über die Lehren der Corona-Pandemie und die aktuelle Wohnungspolitik der Staatsregierung.

Lehren aus der Corona-Pandemie

Den Start in das neue Amt hatte sich die ehemalige Sozialministerin sicher anders vorgestellt. Nur wenige Wochen nach der Übernahme des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bauen und Verkehr am 6. Februar wurde der Lockdown verkündet. Doch die Einschränkungen zeigten auch die Anforderungen, die künftig an das Wohnen gestellt werden. Die Eigenschaften der Wohnung als Rückzugsraum, Arbeitsplatz sowie die Bedeutung eines Freisitzes haben in der Krise eine neue Qualität bekommen. Oberstes Ziel ist und bleibt aber die Bezahlbarkeit des Wohnens: „Unser Ziel ist, dass alle Menschen in Bayern leben können – unabhängig von Einkommen, Beruf oder Lebensphase“, bekräftigte die Bauministerin. Um das zu erreichen, setzt Schreyer auf Kontinuität bei der Wohnraumförderung, schnellere Baugenehmigungen und den Ausbau der Digitalisierung. Bei der Stadtplanung sieht Schreyer den durch die Corona-Pandemie gestiegenen Bedarf der Menschen nach Ruhe und Erholungsräumen, dem Rechnung getragen werden müsse. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim zukunftsgerichteten Wohnungsbau seien die Klimaschutzziele. Hier erkennt die Ministerin den Spagat zwischen den gestiegenen bautechnischen Anforderungen und der Wirtschaftlichkeit: „Die Bevölkerung muss mitgenommen werden. Bauen und Wohnen soll nicht teurer werden.“

Ein Punkt, der auch Verbandsdirektor Hans Maier wichtig ist. „Die Wohnungswirtschaft Bayern stellt sich den gesellschaftspolitischen Herausforderungen Wohnungsbau und Klimaschutz“, sagte er. „Gerade bei der Wohnraumförderung darf sich der Bund nicht vom Acker machen“, forderte Maier angesichts der gekürzten Fördermittel.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde mit BR-Moderatorin Vera Cornette zeigte sich, wo die Branche der Schuh drückt. Der gesellschaftliche Konflikt rund um einen Mietenstopp, der auch zu einer veränderten Wahrnehmung der Wohnungswirtschaft geführt hat, die steigenden Bodenpreise und das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 stellen die Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen.

Live aus Berlin

In einer Live-Schalte aus Berlin informierte GdW-Präsident Axel Gedaschko über aktuelle wohnungspolitische Themen. Im kommenden Bundestagswahlkampf werde das Wohnen noch mehr im Fokus stehen als bisher. „Das Ringen um einen Mietendeckel, die Diskussion um eine neue Gemeinnützigkeit und die Reform der Grundsteuer werden uns weiter auf Trab halten“, betonte Gedaschko.

Wie viel Technik braucht ein Haus?

Dieser Frage ging Prof. Elisabeth Endres vom Institut für Gebäude und Solartechnik der TU Braunschweig bei ihrem Vortrag „Viel hilft – oder wie wenig ist genug“ nach. Gegenüber dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes zeigte sich Endres skeptisch. Vielmehr sollte auf die Verknüpfung zwischen der Energieversorgung und dem Gebäude Augenmerk gelegt werden. Das Fazit der Wissenschaftlerin: „Eine Technisierung des Hauses ist nicht unbedingt die beste und effizienteste Lösung.“

Bayern braucht mehr bezahlbare Wohnungen

Beim anschließenden ersten digitalen Verbandstag des VdW Bayern am 13. Oktober stand vor allem das Thema Wohnungsbau auf der Agenda. Wohnungsmangel lässt sich nur durch Neubau beheben – diese Position bekräftigten die Vertreter der 487 Verbandsmitglieder in ihrer Resolution. Die Unternehmen haben im Jahr 2019 mehr als 4.400 neue bezahlbare Wohnungen gebaut und dafür 1,3 Mrd. Euro investiert. Der Verband fordert bessere Rahmenbedingungen für die Branche: Mehr Fördermittel für Sozialwohnungen, die Aktivierung von preisgünstigem Bauland und staatliche Zuschüsse für Klimaschutz-Investitionen.

„Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist und bleibt eines der wichtigsten Themen in Bayern – gerade auch in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie“, sagte Verbandsdirektor Hans Maier. Ein sicheres Zuhause habe in den letzten Monaten einen noch höheren Stellenwert bekommen.

Forum Soziale Stadtentwicklung: Nachbarschaft im Netz

Wie ist es um die Sozialstrukturen in Bayerns Städten derzeit bestellt? Welche Wünsche und Erwartungen haben Mieter an die Entwicklung ihrer Quartiere? Wo können die Potenziale der Digitalisierung für die Gestaltung des Stadtlebens aktuell genutzt werden? Das Forum Soziale Stadtentwicklung bot Wohnungsunternehmen am 20. Februar in Bamberg die Möglichkeit, sich sowohl untereinander als auch mit verschiedenen Wissenschaftlern zu einem weitgefächertem Themenmix auszutauschen.

Die Stärken eines Quartiers erkennen, entlang neuer Trends weiterentwickeln und damit zukunftsfähig machen – bereits der Veranstaltungsort des Forums in der Bamberger Mußstraße trägt dem Gedanken vorrauschauender Stadtentwicklung Rechnung. Getagt wird in einem roten Ziegelbau in bester Lage, gleich an der Regnitz, 800 Meter bis in die Bamberger Altstadt. Früher bot das Gebäude hunderten von Webstühlen Platz – von 1863 bis in die 1980er-Jahre produzierte hier eine Textilfabrik quasi mitten im Innenstadtgebiet Kleidung und Stoffe. Nach Verlagerung der Produktion an den Stadtrand wurde der Baukörper umgebaut und bietet heute, nach Investitionen von insgesamt etwa 70 Millionen Euro, Platz für Kongresse, Feiern und Tagungen. Vom Industriebau zum Hub für die Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft – die ehemaligen Fabrikhallen stehen damit stellvertretend für (Stadt-)gesellschaftliche Veränderungsprozesse der letzten Jahrzehnte.

Auch die Wohnungswirtschaft geht selbstverständlich mit der Zeit und sucht nach neuen Ansätzen – unter anderem im Bereich der Stadtentwicklung. „Die Wohnungsunternehmen, die in der sozialen Stadtentwicklung tätig sind, gehören zu den Taktgebern für das Zusammenleben in den Städten – heute und morgen“, hob Andreas Pritschet, Mitglied des Vorstands des VdW Bayern, in seiner Begrüßung zum Auftakt des Forums hervor. Er dankten den Mitgliedern des Fachausschusses Soziale Stadtentwicklung beim VdW Bayern für die Zusammenstellung eines interessanten Tagungsprogrammes.

Hans Sartoris, Geschäftsführer der Stadtbau Würzburg und Vorsitzender des Fachausschusses, stellte im Anschluss die drei großen Themenblöcke des Tages vor: Wohnungswirtschaft schafft Heimat, Digitalisierung in der Stadtentwicklung und wissenschaftliche Bestandsaufnahme beim Thema Soziale Mischung. Auch für Sartoris zählt in der Stadtentwicklung der Blick in die Zukunft: „Wie in allen anderen Tätigkeitsbereichen der Unternehmen warten im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung neue Aufgaben bei der Gestaltung von Quartieren und Nachbarschaften – es bieten sich aber auch neue Möglichkeiten.“

Auf dem Weg zur digitalen Stadt

Einen einführenden Überblick über Chancen der Digitalisierung und neue Entwicklungen im Bereich Smart Cities gab Prof. Viktor Grinewitschus von der EBZ Business School. Positive Agglomerationseffekte würden auch weiterhin Treiber der Urbanisierung bleiben, so der Wissenschaftler. Die immer eindringlicher gestellte Frage nach den Umweltwirkungen der Verstädterung müsse dabei differenziert betrachtet werden: „Ja, Städte haben den höchsten Ressourcenbedarf aller Siedlungsformen. Aber: Hier ist das Optimierungs- und Einsparungspotenzial in Zukunft auch am größten.“ Diese Einsparungspotenziale könnten in den nächsten Jahren vor allem durch eine Transformation der Stadt zur „Smart City“ gehoben werden, ist Grinewitschus überzeugt. Neue Kommunikations- und Informationssysteme erleichtern dabei Abstimmungs- und Verwaltungsprozesse, während intelligente Infrastruktur, etwa Stromnetze, die über automatische Laststeuerung Energieverbrauch und Stromkosten optimieren, den ökologischen Fußabdruck absenken.

Anhand von Beispielen aus Kopenhagen, Wien und Amsterdam zeigte Grinewitschus, welche Smart City-Lösungen aktuell bereits erfolgreich zum Einsatz kommen. In Deutschland hat laut dem Forscher derzeit Hamburg die Nase in Sachen Smart City vorn. „Schwerpunkte der Hansestadt sind die Förderung von Smart Metering, ein Ausbau der digitalen Verwaltung und neue Konzepte für eine dezentrale Energieversorgung“, weiß Grinewitschus zu berichten.

Die EU unterstützt einerseits Smart City-Projekte durch Fördermaßnahmen; gleichzeitig erhöht die Union jedoch auch den Druck auf Städte und Unternehmen. So geben etwa die „Energy Performance of Buildings Directive“ und das neu aufgelegte europäische Klimaschutzprogramm neue Zielgrößen und Maßstäbe beim Ausbau der digitalen Stadtinfrastruktur vor. Eine der Messgrößen für Fortschritte in diesem Bereich, den Smart Readiness Indicator (SRI), stellte Grinewitschus zum Abschluss seines Vortrages detailliert vor.

Im Anschluss gab Klaus Illigmann, Abteilungsleiter der Abteilung „Bevölkerung, Wohnen und PERSPEKTIVE MÜNCHEN“ im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, Maßnahmen und Vorhaben der Stadt München auf dem Gebiet Smart City. Besonderes Augenmerk legt die Landeshauptstadt derzeit auf den Ausbau der digitalen Teilhaben, einer Bündelung von digitalen Angeboten der Verwaltung, welche von Bürgern unabhängig von ihrer Netzaffinität genutzt werden kann.

Der Themenblock Digitalisierung wurde durch eine Gesprächsrunde abgeschlossen. Im Gespräch mit Grinewitschus und Illigmann stellten Christian Amlong, Sprecher der Geschäftsführung der GWG München und Alexander Förster, Geschäftsführer der Stadt- und Wohnbau Schweinfurt die Projekte in ihren Unternehmen sowie die Hürden, auf welche die Wohnungswirtschaft im Nexus „Smart City“ stößt, dar.

„Die Digitalisierung ist für uns ein Riesenthema“, sind sich Amlong und Förster sofort einig. In beiden Unternehmen sind eigens eingerichtete Abteilungen neuen Trends auf der Spur und machen die Geschäftsabläufe fit für die digitale Zukunft. Der neue Rohstoff des digitalen Zeitalters sind Daten, die von den Unternehmen zur Verbesserung der Leistungen für Mieter oder zur Entwicklung neuer Angebote, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Bewohnerschaft, genutzt werden könnten.

„Der Umgang mit den Daten unserer Mieter bedeutet dabei eine große Verantwortung“, stellt Förster klar. Im Gegensatz zu Branchenriesen wie Google, Microsoft und Amazon müssen Wohnungsunternehmen hier erst einmal die richtigen Vertragslösungen zur Datenerhebung, -nutzung und -sicherung finden. Gleichzeitig bringen sich viele Mitbewerber im Wettbewerb um die deutschen Mieterdaten bereits in Stellung, egal ob große Messdienstleister, Onlinehändler oder Energiebetriebe. „Nach Möglichkeit sollten die Wohnungsunternehmen aber in Zukunft selbst die Kontrolle über die Daten, die in ihren Gebäuden anfallen, behalten“, mahnt Grinewitschus. Gerade im Bereich der Energieverbrauchsmessung nehme ansonsten die Abhängigkeit der Branche von den großen Messdienstleistern im Zuge steigender Auskunftspflichten gegenüber den Mietern immer weiter zu.

In seiner Tätigkeit als Verbandsratsvorsitzender des VdW Bayern erläuterte Förster im Anschluss an die Diskussion die aktuellen Maßnahmen des VdW Bayern sowie des Bundesverbandes GdW, welche die Wohnungsunternehmen bei der Bewältigung dieser neuen Herausforderungen unterstützen sollen. Neben einem neueingerichteten Arbeitskreis Digitalisierung beim VdW Bayern, welcher Workshop- und Informationsangebote für die Branche konzipieren soll, widmet sich auch der GdW im Rahmen des Arbeitskreises Wohnungswirtschaft 4.0 sowie mit dem neu gegründeten Kompetenzzentrum Digitalisierung diesem Themenschwerpunkt.

Kooperation gestaltet Quartier

Am Nachmittag wandten sich die Teilnehmer des Forums den Themen Kooperation und Quartiersmischung zu. In seinem Vortrag „Die Wohnungswirtschaft als Gestalter von Heimat“ beleuchtete Frank Emrich, Verbandsdirektor des Verbandes Thüringer Wohnungsunternehmen, das Zusammenspiel von Stadt und Land bei der Gestaltung ausgeglichener Wohnungsmärkte.

„Eine klare Stadt-Land-Dichotomie gibt es nicht, wenn man auf die Lebensqualität in Deutschland schaut“, stellte Emrich bereits zu Beginn seines Vortrages klar. Während die Stadt als Lebens- und Arbeitsort geschätzt wird, zieht es Menschen aufgrund des Naturwertes und zusätzlicher räumlicher Entfaltungsmöglichkeiten auch immer wieder aufs Land.

Ob auf dem Dorf oder in der Metropole: Entscheidend seien laut Emrich die Angebote vor Ort – auch jene durch die Wohnungsunternehmen. „Viele Unternehmen betreiben bereits heute Nachbarschaftstreffs, aktive Formen des Sozialmanagements oder Mietergärten“, weiß der Thüringer Verbandsdirektor. Mit diesen und ähnlichen Maßnahmen könne die Attraktivität von ländlichen Räumen gestärkt werden – wenn die Kooperation zwischen öffentlicher Hand und Wohnungsunternehmen stimmt. „Vielerorts steht die regionale Zusammenarbeit zwischen Wohnungswirtschaft und Verwaltung oder Politik noch ganz am Anfang“, bedauert Emrich. Eine Kooperation mit regionalen Planungsverbünden, Bildungseinrichtungen und Wirtschaftsverbänden steht in vielen Gebieten noch aus. Besser steht es um die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene: Hier bestehen bei den allermeisten Unternehmen bereits gute Kontakte zu Kommunalpolitikern, Wohlfahrtsverbänden und der kommunalen Verwaltung.

Ein Beispiel für gelungen Kooperation zwischen Wohnungswirtschaft, sozialen Trägern und einer Kommune zum Nutzen der Mieter stellte im Anschluss Dr. Rainer Mayerbacher, Geschäftsführender Vorstand der Baugenossenschaft sowie der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Coburg vor. Am Beispiel des Seniorenwohnkonzepts Rödental berichten Mayerbacher und seine Kollegin Dorothee Gerhardt von einem vielfältigen Angebot für ältere Mieter, welches durch ein weitgefasstes Netzwerk getragen wird.

Während die Wohnungsbaugesellschaft bereits ein vielfältiges Portfolio aus altersgerechten Wohnungen, einer Senioren- und Wohnraumberatung, verschiedenen Sportangeboten und regelmäßige Hausbesuche anbietet, stellen die Netzwerkpartner eine Vielzahl weiterer abgestimmter Angebote bereit. Dazu gehören neben medizinischen Dienstleistungen und einer Gesundheitsberatung auch Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige und ein regelmäßiger Wissensaustausch mit lokalen Hochschulen. Sogar das gemeinsame Musizieren in einem Ensemble wird unterstützt. Das Netzwerk stiftet dabei nicht nur einen Mehrwert für die Mieter, sondern sorgt auch für einen stetigen Austausch und der stetigen Entwicklung neuer Ideen. „In Coburg hat sich das Partnerkonzept bewährt und ganz neue Strukturen der Zusammenarbeit geschaffen“, resümiert Mayerbacher.

Soziale Mischung und Gedankenwelt der Spätaussiedler

Zum Abschluss des Tages ging es für die Teilnehmer des Forums quasi „mit der Lupe ins Quartier“: Den Anfang machte Dr. Viktor Krieger, Bayerisches Kulturzentrum der Deutschen aus Russland, der die geschichtlichen Stationen der aus Russland nach Deutschland ausgewanderten Spätaussiedler nachzeichnete und daraus Rückschlüsse für die heutige Integration sowie soziale Lebenswelt dieser Personengruppe zog.

Die Vorfahren der heutigen Spätaussiedler wurden im 18. Jahrhundert durch die Zaren als Kolonisten zur Urbarmachung unwirtlicher Landesteile zwischen Wolga und Don nahe der heutigen russisch-kasachischen Grenze in das russische Reich eingeladen. Zum Dank für die Kolonialisierung dieses bis dahin kaum besiedelten Landesteils wurden den Auswanderern weitgehende Selbstverwaltung, unter anderem die Beibehaltung von Deutsch als Verwaltungssprache und eine Befreiung vom Militärdienst, zugestanden. „Dies ist als Urmotiv für die Personengruppe der Spätaussiedler prägend“, betonte Krieger. „Ihr Verhältnis zum Staat sehen sie durch einen Vertrag geprägt: Als Gegenleistung für Gesetzestreue und fleißige Arbeit erwarteten sie faire, rechtsstaatliche Verhältnisse und gewissermaßen ein staatliches Schutzversprechen ihrer persönlichen Autonomie.“

Ab 1870 verschlechterte sich die Position der sogenannten Russlanddeutsche rapide; sie verloren viele ihrer Autonomierechte und sahen sich insbesondere im Zuge der Weltkriege in der Sowjetunion massiven Repressalien und Vertreibungen ausgesetzt. Infolge dieser Entwicklungen siedelten viele von ihnen wieder nach Deutschland über, wo die Integration vielfach gut gelungen sei. „Dabei hat sich diese Personengruppe jedoch viele ihrer Vorstellungen und Eigenschaften bewahrt“, unterstrich Krieger. Neben einer starken Ausrichtung auf die eigene Familie zeichneten sich die Spätaussiedler darüber hinaus durch Fleiß, Religiosität und eine konservative Wertewelt aus.

Nach dieser Verortung der Spätaussiedler in Deutschlands Quartieren weitetet Dr. Lisa Küchel, Geschäftsführerin bei Weeber+Partner Institut für Stadtplanung und Sozialforschung, den Blick und referierte zum Thema „Soziale Mischung zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Anhand verschiedener Untersuchungseinheiten, unter anderem Quartiere in Stuttgart, Würzburg, Berlin, München und Ulm zeichnete Küchel den Zusammenhang zwischen Bewohnerzufriedenheit und sozialer Mischung nach.

„Generell kann man zur Quartiersplanung sagen: Hauptsache sozial gemischt!“, so Küchel, In Quartieren mit bis zu 40% Anteil an geförderten Wohnungen ergebe sich über alle Studienobjekte hinweg ein Spitzenwert bei der Bewohnerzufriedenheit von rund 90%. Auch eine Beimischung von Eigentum wirkt sich laut der Studienergebnisse positiv auf die Zufriedenheit in der Nachbarschaft aus.

Eine hohe Bewohnerzufriedenheit korreliere darüber hinaus direkt mit nachbarschaftlichen Kontakten: „Über 90% aller ‚sehr zufriedenen‘ Mieter haben oft Kontakt mit ihren Nachbarn – man unterhält und unterstützt sich“. Die meisten Kontakte finden im Erschließungsbereich der Wohnanlage, in den Hauseingangsbereichen und Treppenhäusern, vor Briefkästen und Aufzügen statt. Überraschend: Verhältnismäßig selten finden Kontakte laut der Studienergebnisse auf Grünflächen und bei Aufenthaltsgelegenheit um das Haus statt. Auch Einrichtungen wie Bäcker, Läden und Kitas im Quartier stellen für viele Bewohner nur selten Orte des Austauschs mit den Nachbarn dar. „Es kommt dabei allerdings auf die Gestaltung der Grünflächen und Quartierseinrichtungen an“, weiß Küchel. Bei Grünanlagen hätte sich beispielsweise die Einrichtung eines zentralen Platzes sowie zugänglicher, einladender Grünflächen mit dezentralen Sitzgelegenheiten bewährt.

Als Anreiz für die Wohnungsunternehmen, die Bewohnerzufriedenheit mit ihrer Nachbarschaft genau im Blick zu behalten nennt Küchel zu Abschluss noch ein weiteres Studienergebnis: „Wer unzufrieden mit seiner Nachbarschaft ist, bewertet auch regelmäßig Bebauungsdichte und Lärmschutz schlechter als Bewohner der selben Anlage, die alles in allem sehr zufrieden mit ihrer Nachbarschaft sind.“ Eine gelungene soziale Mischung können damit auch Ergebnisse hervorbringen, die ansonsten nur durch Baumaßnahmen generiert werden könnten.

Zum Ende des Forums zeigte sich der Vorsitzenden des Fachausschusses Soziale Stadtentwicklung, Hans Sartoris, zufrieden. „Die Vorträge haben den Stellenwert einer Stadtentwicklung mit Augenmaß herausgearbeitet“. Die Wohnungsunternehmen seien in diesem Bereich gesellschaftlich gefordert. Durch kreative Kooperationsansätze, die Nutzung neuer Technologien und einen ständigen Austausch mit Partnern in Wissenschaft und Politik: „Die Wohnungswirtschaft arbeitet an funktionierenden Städten und Quartieren heute – und auch morgen.“

Workshop Technik – Holzbau im Geschosswohnungsbau

In aktuellen wohnungswirtschaftlichen Debatten sind die Themen „Klimaschutz“, „neuer Wohnraum“ und „moderne Systembauweisen“ allgegenwärtig. Folglich werden im Fachausschuss Technik diese Themen kontrovers diskutiert. Der diesjährige Workshop Technik widmete sich ganz dem Thema Holzbau im Geschosswohnungsbau. Gerade bei Neubauten und bei Aufstockungen ist der älteste Baustoff der Welt aktueller denn je. Aber auch bei Modernisierungen ist Holz als natürlicher Dämmstoff eine Alternative. In der Stadthalle Fürth wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiede Technologien anhand der Baumaßnahmen bayerischer Wohnungsunternehmen und -genossenschaften präsentiert.

Die einleitenden Worte von VdW-Verbandsdirektor Hans Maier und vom Vorsitzenden des Fachausschusses Technik beim VdW Bayern, Reinhard Zingler machten deutlich, dass das Thema Holzbau nicht wirklich neu ist. Die Erfahrungen von Baumaßnahmen der letzten Jahrzehnte sind bezüglich des Geschosswohnungsbaus als eher durchwachsen zu bezeichnen. Es überwog die Skepsis der Bauherren. Zudem sind Holzbauten nicht günstig. Im Gespräch sind aktuell Mehrkosten von 10 bis 20 Prozent gegenüber einer Massivbauweise.

Warum ist die Holzbauweise dennoch so interessant?

Da ist zum einen der hohe Vorfertigungsgrad. Dank moderner Technologien lassen sich die meisten Elemente im Werk vorfertigen und auf der Baustelle zusammensetzen. Durch die teilautomatisierte Herstellung der Elemente ist die Qualität deutlich gestiegen.

Darüber bereitet der Handwerkermangel den Wohnungsunternehmen große Probleme. Immer öfter werden Generalunternehmer (GU) beauftragt, um das Ausfallrisiko einzelner Gewerke zu verlagern. Holzbauten, egal welcher Typologie, werden fast ausschließlich als Generalunternehmerleistung erstellt. Vergleicht man den genannten Kostennachteil mit den Kosten einer Vergabe an einen klassischen Massivbau-GU, schwindet der Nachteil des Holzbau-GU´s deutlich.

Holz ist ein natürlicher Werkstoff. Er ist ein nachwachsender Rohstoff und kann leicht recycelt werden. Die deutlich bessere CO2-Bilanz beruhigt das Gewissen. Außerdem erfolgt die Wertschöpfung in der Regel regional, im ländlichen Raum.

In der Ästhetik schneidet Holz ebenfalls regelmäßig gut ab. Zingler berichtete von einem Holzbauprojekte der Joseph-Stiftung in Ansbach, welches auch nach knapp 10 Jahren optisch einen sehr guten Eindruck mache. Die Bewohnerschaft bewerte darüber hinaus die Wohngefühl als sehr positiv. Aufgrund der hohen „Empathie“ die dem Baustoff entgegengebracht wird, sei ein sehr pfleglicher Umgang mit dem Baukörper zu beobachten.

Letztlich ist das Leistungsbild der planenden Architekten und Ingenieure einem Wandel unterworfen. Die Vielzahl an Technologien, Produkten, Vorschriften und Normungen machen es den Planern zunehmend schwerer, Details fachgerecht zu planen und auf der Baustelle umzusetzen. Bei Holzbauten werden Werk- und Detailplanungen dagegen in der Regel vom Generalunternehmer erbracht. Bezogen auf die jeweilige Bauweise hat er das notwendige Spezialwissen.

Der Prinz-Eugen-Park in München

Ulf Rössler, von Architekturbüro Dressler-Mayerhofer-Rössler aus München führte durch das Programm. Er ist Mitbegründer des „Holzbau-Netzwerk-München“, einer Initiative, welche den Informations- und Wissensaustausch rund um das Thema Holzbau zum Inhalt hat. „Der Baustoff Holz bietet großes Potential“ ist der Architekt überzeugt.

Anhand der Entstehung des Quartiers Prinz-Eugen-Park in München erläuterte Rössler die Entwicklung zur ökologischen Mustersiedlung. Für alle Beteiligten stehen eine gute soziale Durchmischung, eine stabile Nachbarschaft sowie die Förderung des Einsatzes nachwachsender Rohstoffe im Vordergrund. Insgesamt entstehen hier 1.800 Wohnungen für etwa 4.500 Menschen. Neben einer Schule sollen sieben Kindergärten und ein Stadtteilzentrum entstehen. Im Zusammenhang mit den in Holz fertiggestellten Sozialwohnungen innerhalb des neuen Quartiers handele es sich, nach Ansicht des Architekten, um die derzeit „schönsten geförderten Wohnungen Deutschlands“.

Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe wurde zu einem Kriterium bei der Grundstücksvergabe und der Förderhöhe. Bemessungsgrundlage für die Höhe der Förderung war die Kennzahl „Nawaros“. Ausschlaggebend ist demnach die Masse der nachwachsenden Rohstoffe (Nawaros) je Quadratmeter Wohnfläche. Folglich mussten alle Bauteile betrachtet werden.

Dieser Wert ist grundsätzlich abhängig von der Bauweise. Hier wird in Holz- und Hybridbauweisen unterschieden. Bei Hybridbauweisen werden massive Bauteile (z.B. Zwischendecken aus Beton) mit Holzbauteilen gemixt. Bei reinen Holzbauten sind dagegen maximal noch die Treppenhäuser massive Bauteile. Letzteres zumeist aus statischen bzw. brandschutztechnischen Anforderungen. Keller und Tiefgaragen werden bislang immer massiv errichtet.

Bei einem Einfamilienhaus in Holzständerbauweise liegt dieser „Nawaros“ oft über 200 kg/m². Durch die Erschließungs- und Gemeinschaftsflächen ist dieser Wert bei einem Mehrfamilienhaus geringer. Geförderte Wohnungen werden mit 2 €/kg unterstützt, freifinanzierte Wohnungsbauten mit 0,70 €/kg.

Der Holzhybridbau

Im zweiten Vortrag erläuterte Reinhold Müller von der Firma Müllerblaustein die Arbeitsweisen seiner Firma. Von der BIM-Planung über die CNC-gestützte Fertigung bis zum Schlüsselfertigbau als Generalübernehmer (Planungs- und Bauleistungen) bietet Müllerblaustein weitreichende Leistungen im Holzbau an. Modulbauten gehören auch zum Programm. Im Prinz-Eugen-Park baute Müllerblaustein im Auftrag der GWG München ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage und Kindergarten. Es wurde ein Objekt mit bis zu 7 Geschossen in Holzhybridbauweise errichtet. Die Ausschreibung für diese Leistung erfolgte im Verhandlungsverfahren. Hierbei wurden neben der Wirtschaftlichkeit auch Kriterien wie die Leistungsfähigkeit als Generalunternehmer und Planer sowie Referenzprojekte gewertet.

Das Merkmal an Hybridbauweisen ist die Kombinationen aus verschiedenen Werkstoffen, hier Holz und Stahlbeton. So wurden die Zwischendecken als Holz-Beton-Verbund-Decken geplant. Die Horizontale Aussteifung erfolgte durch Betonscheiben im Zusammenhang mit dem Treppenhauskern. Die Außenwände wurden als nichttragende Holz-Rahmen-Bauteile geplant. Die Lastabtragung erfolgt über innenliegende Holzstützen.

Müller verdeutlichte, dass die herkömmliche Planungskultur ein Hemmnis im Projektablauf darstellt. Je eher die ausführende Firma in den Planungsprozess integriert wird, desto eher kann mit der Vorfertigung begonnen werden. Auftragnehmerspezifische Umplanungen entfallen und es kann durch eine Planungs-Kooperation bereits parallel zur Planungsphase des Architekten mit der Werkstattplanung begonnen werden.

Das Projekt wurde von Müllerblaustein bereits als BIM-Pilotprojekt geplant. Hierzu gab Müller Einblicke in die Besonderheit der Planungsmethode.
In einem Zweiten Teil des Vortrages stellte Müller noch ein Modulbausystem vor, welches für eine Soziale Stiftung entwickelt und bereit mehrfach, z.B. in Schwäbisch Gmünd, errichtet wurde. Das besondere Merkmal ist, dass die Erschließungsseite der Fassade immer individuell gestaltet werden kann. So erhält jedes Haus trotz Modulbau sein eigenes Gesicht.

Abschließend gab Müller noch einen Ausblick auf seine Vorstellung zukünftiger Bauweisen. Demnach ist das aktuelle Ziel: Einsparung von Kosten und Zeit durch gleiche Bauteile. Durch autonome (Vor)Fertigung werden zukünftig auch unterschiedliche Bauteile mit nahezu gleichem Aufwand hergestellt.

Ausblick

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Holz- und Holzhybridbauweisen im Geschosswohnungsbau gereift sind und mittlerweile eine echte Alternative zum klassischen Hochbau bieten. Durch den hohen Grad der Vorfertigung ist eine frühzeitige Integration der ausführenden Firma in die Planungsprozesse erforderlich.

Bleibt abzuwarten, wie sich die künftige CO2-Bepreisung auf die Baukosten auswirkt. Auch ein Ausbau der Holzbauförderungen in der Zukunft könnte die Attraktivität von Projekten mit diesem Baustoff weiter erhöhen. Der noch vorhandenen Kostennachteil könnte sich damit im Laufe der Zeit egalisieren oder sogar in einen Vorteil verwandeln.

Es lohnt sich also den nachhaltigen Baustoffe Holz zukünftig im Blick zu behalten.